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Messer, Hans

Hans Messer

Hans Messer
Fotografie von Horst Winkler (1986; Ausschnitt).

© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7FR Nr. 18279).
Messer, Hans. Kgl. Norwegischer Konsul. Dr. rer. pol. Unternehmer. Mäzen. * 1.2.1925 Ffm., † 20.5.1997 Königstein/Taunus.
Sohn des Unternehmers Adolf M.
1942 Abitur. Beginn des Studiums der Chemie an der Universität Ffm. 1943 Einberufung zum Reichsarbeitsdienst und, nach einem weiteren Semester des Studiums, zur Wehrmacht. 1945 Rückkehr nach Königstein. Eintritt in die väterliche Firma „Adolf Messer GmbH“, Mitarbeit bei deren Wiederaufbau und Leitung des neuen Geschäftsfelds der Schweiß-Elektrodenfertigung. Daneben 1949 Wiederaufnahme des Studiums in den Fächern Betriebswirtschaft und Chemie an der Universität Köln, abgeschlossen mit der Promotion 1952. Damit Aufstieg in die Geschäftsführung der „Adolf Messer GmbH“. Systematischer Wiederauf- und Ausbau des Auslandsgeschäfts der Firma. Seit 1954, nach dem Tod des Vaters, leitete Hans M. das Unternehmen alleinverantwortlich. Zum 1.1.1965 realisierte er die von ihm angeregte Fusion der „Adolf Messer GmbH“ und der „Knapsack-Griesheim AG“ zur „Messer Griesheim GmbH“ im Konzernverbund der Hoechst AG, einem der weltweit größten Industriegaseunternehmen, dessen Stammkapital von 30 Millionen Mark zu 66 Prozent von Hoechst und zu 33 Prozent von der Familie M. gehalten wurde. Der Geschäftsführung des Unternehmens stand M. bis 1993 als erster Vorsitzender vor. Danach gehörte er bis zu seinem Tod 1997 dem Aufsichtsrat und dem Gesellschafterausschuss an.
Von 1965 bis 1974 Handelsrichter beim Landgericht Ffm. Seit 1971 Mitglied der Vollversammlung und des Industrieausschusses der IHK Ffm. Seit 1979 Honorarkonsul des Königreichs Norwegen in Hessen. Seit 1980 Vorsitzender des Bezirksverbands Ffm. im Arbeitgeberverband der hessischen Metallindustrie. Von 1980 bis 1991 Präsident, seit 1992 Ehrenpräsident der IHK Ffm. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern. Mitglied im Präsidium der Deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer. Von 1987 bis 1990 Vorsitzender des International Bureau of Chambers of Commerce (IBCC) zur Förderung der Gründung von und Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelskammern in den Entwicklungsländern. Von 1989 bis 1993 Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handeltags (DIHT). Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses des DIHT. Mitbegründer (1986) und Vizepräsident der Deutsch-Norwegischen Handelskammer. Mitbegründer (1993) und erster Präsident, seit 1995 Ehrenpräsident der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer. Vizepräsident der Handelskammer Deutschland-Schweiz. Ehrenpräsident des Kroatischen Arbeitgeberverbands. Mitglied weiterer Aufsichts-, Verwaltungs- und Beiräte.
Unterstützer zahlreicher karitativer und kultureller Organisationen. So war M. u. a. Vorsitzender des Kuratoriums der seit 1985 bestehenden Stiftung Hochschule Sankt Georgen in Ffm., Beiratsvorsitzender der 1993 gegründeten Gemeinnützigen Gesellschaft der Katharinenschwestern in Ffm., Vorstandsmitglied des Tumorzentrums Rhein-Main e. V. und Mitglied im Förderkreis der Pontificia Universitas Gregoriana in Rom. Auch gehörte er dem Vorstand des Städelschen Museums-Vereins und dem Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstifts an. Initiator der 1978 gegründeten Adolf M. Stiftung zur Förderung von Ausbildung und Wissenschaft. Mitglied des Rotary Clubs Ffm.-Friedensbrücke.
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ernennung zum Ehrensenator der TH Braunschweig (1962) und der TH Darmstadt (1985), Ehrenplakette der Stadt Ffm. (1983), Großes Bundesverdienstkreuz (1985), Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen (1988), Hessischer Verdienstorden (1990) und päpstlicher Gregoriusorden (1995).
Festschrift zum 40. Dienstjubiläum („Unternehmer in heutiger Zeit“, hg. v. Wolfgang Hromadka, 1983).
Seit 1990 Hans-M.-Preis der IHK Ffm., ein jährlich vergebener Studienpreis für herausragende Absolventen der Fachhochschule Fft. (seit 2014: „Fft. University of Applied Sciences“), zu dessen Verleihung seit 1998 die „Hans-M.-Lecture“ mit dem Festvortrag eines prominenten Gastredners den Rahmen bildet. Seit 2004 Dr. Hans M. Sozialstiftung, aus der 2019 die Ria M. Stiftung für Soziales hervorging, benannt nach Ria M., geb. Kaiser (1927-2016), die diese Stiftung nach dem Tod ihres Mannes Hans M. gegründet hatte. Die Dr. Hans M. Stiftung mit Sitz in Bad Soden, die auch die Ria M. Stiftung verwaltet, wird seit 2019 als Stiftung für Bildung, Wissenschaft und Forschung fortgeführt. Sie vergibt seit 2019 den Dr. Hans M. Stiftungspreis für Nachwuchswissenschaftler an der TU Darmstadt, der den zuvor (seit 1994) an den Universitäten Ffm. und Darmstadt verliehenen Adolf-M.-Stiftungspreis ersetzt.

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Fritz Koch.

Lexika: Hessische Landesregierung: Im Dienste der Demokratie. Die Trägerinnen und Träger der Wilhelm-Leuschner-Medaille. Hg. v. d. Hessischen Staatskanzlei. Wiesbaden 2004.Trägerinnen u. Träger d. Wilhelm-Leuschner-Medaille 2004, S. 168f.
Literatur:
                        
Hans Messer. Zur Erinnerung an die Beerdigung am 26. Mai 1997 in Königstein und die Trauerfeier in der St. Leonhard-Kirche in Fft. am 28. Mai 1997. o. O. 1997.Hans Messer. Zur Erinnerung an Beerdigung u. Trauerfeier 1997. | Lesczenski, Jörg: 100 Prozent Messer. Die Rückkehr des Familienunternehmens 1898 bis heute. München [u. a.] 2007, Neuaufl. 2019.Lesczenski: 100 Prozent Messer 2007. | Link, Katja: Fft. Das Profil einer Stadt. Portrait of a City. Physionomie d’une Ville. Dortmund [Copyright 1968].Link: Profil einer Stadt 1968, S. 202f. | Messer, Hans: Reden und Schriften 1980-1991. Appelle an die wirtschaftspolitische Vernunft. Ffm. 1995. (Neue Schriften der Industrie- und Handelskammer 1.)Messer: Reden u. Schriften 1995. | Plumpe, Werner/Rebentisch, Dieter (Hg.): „Dem Flor der hiesigen Handlung“. 200 Jahre Industrie- und Handelskammer Ffm. Ffm. 2008.Plumpe/Rebentisch: IHK 2008, S. 360-370, bes. S. 361.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/6.904. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/30.543 (Hans-Messer-Preis).
Internet: Internetseiten der Dr. Hans Messer Sozialstiftung, Bad Soden. http://www.hans-messer-stiftung.de/portrait/index.phpDr. Hans Messer Sozialstiftung, 7.10.2015. | Internetseiten der Dr. Hans Messer Stiftung, Stiftung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bad Soden. http://dr-hans-messer-stiftung.de/die-stifter/die-stifterfamilie-messer/
Hinweis: Artikel über den Stifter Hans Messer u. a.
Dr. Hans Messer Stiftung, 23.9.2020.
| Internetseiten der Ria Messer Stiftung, Stiftung für Soziales, Bad Soden. http://www.ria-messer-stiftung.de/der-stifter/
Hinweis: Artikel über die Stifterin Ria Messer u. a.
Ria Messer Stiftung, 23.9.2020.
| Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_MesserWikipedia, 7.10.2015.

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Empfohlene Zitierweise: Koch, Fritz: Messer, Hans. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4412

Stand des Artikels: 23.9.2020
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 10.2015.