Neuerscheinungen vom 10. November 2014

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

in einer lockeren Vortragsreihe präsentiert die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen immer wieder einmal „Frankfurter Biographien“, um damit interessante wie unterhaltsame Einblicke in das von ihr getragene Projekt des Frankfurter Personenlexikons zu geben. Im ersten Vortrag der Reihe unter dem Thema „Forscher und Entdecker“ habe ich als Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons im vergangenen Jahr, am 11. September 2013, die Naturwissenschaftler Eduard Rüppell, Adalbert Seitz und Tilly Edinger vorgestellt.

Mein diesjähriger Vortrag, am 5. November 2014 im Holzhausenschlösschen, widmete sich den Erfindern und Konstrukteuren Rudolph Christian Boettger, Heinrich Kleyer und Anton Flettner. Diese drei stehen daher auch im Mittelpunkt unserer aktuellen Neuerscheinungen – damit alle, die den Vortrag gehört haben, ebenso wie alle, die ihn leider verpasst haben, die Biographien der drei technischen Tüftler und Visionäre nachlesen können. Deshalb gibt es diesmal gleich drei Artikel des Monats, und zwar in chronologischer Reihenfolge nach den Geburtsdaten der Protagonisten.

Artikel des Monats 1: Gerne mit Knalleffekt
Er erfand die Schießbaumwolle und die Sicherheitszündhölzer: Rudolph Christian Boettger. Als Lehrer am Physikalischen Verein in Frankfurt führte der Professor ein eher beschauliches Leben. Bei seiner unermüdlichen Arbeit im Labor entdeckte der Erfinder neue Stoffe und entwickelte neue Verfahren, die für die moderne Technologie bedeutend wurden. Im Kollegenkreis, als Anführer der – wohl nicht zu Unrecht auch „Schwefelbande“ genannten – Chemiker auf den alljährlichen Versammlungen der deutschen Naturforscher und Ärzte, ließ es Boettger gern richtig krachen. Stets soll er ein Büschel seiner Schießbaumwolle in der Westentasche gehabt haben, um es bei passender Gelegenheit in geselliger Runde verpuffen zu lassen.
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Artikel des Monats 2: Adler auf dem Kühler
Er kann als Begründer der deutschen Fahrradindustrie gelten: Heinrich Kleyer. Seine Geschäftsidee brachte der junge Ingenieur einst aus Amerika mit. Um das Fahrrad als Massenverkehrsmittel in Deutschland einzuführen, eröffnete er am 1. März 1880 in Frankfurt eine „Maschinen- und Velocipedhandlung“. Daraus gingen später die wahrhaft gigantischen „Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG“ im Gallusviertel hervor. Unter dem Markenzeichen des Adlers produzierte und verkaufte Kleyer auf dem Höhepunkt seines wirtschaftlichen Erfolgs nicht nur Fahrräder, sondern auch Schreibmaschinen, Motorräder und Automobile.
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Artikel des Monats 3: Rotierend in die Zukunft
Er setzte auf die Kraft des Windes: Anton Flettner. Als Sohn eines Schifffahrtsunternehmers, der Ausflugsfahrten auf dem Main anbot, hatte der geborene Tüftler schon früh eine besondere Beziehung zu Schiffen. In den Zwanzigerjahren erfand der ehemalige Frankfurter Lehrer in Berlin u. a. das Rotorschiff, das nach aerodynamischem Prinzip angetrieben wurde und nicht nur in der Presse für gewaltigen Wirbel sorgte. In seiner Heimat am Main war man stolz auf den genialen Erfinder, auch wenn sich die Rotorschifffahrt damals nicht durchsetzen konnte. Flettner jedoch blieb beim Rotor und konstruierte später den ersten deutschen Hubschrauber. Erst in jüngster Zeit, auf der Suche nach alternativen Energien, kommt das von ihm entwickelte Rotorschiff wieder zu neuen Ehren und Einsätzen.
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Die Lektüre dieser und anderer Artikel, die sich beim Stöbern im Frankfurter Personenlexikon finden lassen, kann ich Ihnen bestens empfehlen, um sich die grauen Novembertage und die langen Herbstabende zu vertreiben.

Mit besten Grüßen
Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons

P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. Dezember 2014.