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Köhler, Johann Christian

Köhler, Johann Christian. Orgelbauer. * 31.7.1714 (Barby-)Groß Rosenburg/Saale, † 12.5.1761 Ffm.
Etwa 1736 kam K., dessen erster Lehrherr unbekannt ist, als Geselle zu Hoforgelmacher Johann Conrad Wegmann nach Darmstadt und war beteiligt beim Bau der Orgel für die Barfüßerkirche in Ffm. Ein Jahr nach Wegmanns Tod heiratete er 1739 die Witwe, übernahm damit die Werkstatt, ausgestattet mit dem Privileg für das Fürstentum Darmstadt, und erwarb zudem die Bestallung für die Grafschaft Nassau-Usingen mit den Ämtern Wiesbaden und Idstein. Wohl 1740 verlegte K. die Werkstatt nach Ffm., wo sein einziger Sohn geboren wurde. Das Ffter Bürgerrecht erhielt er 1753, woraufhin er eine Orgel für das Waisenhaus baute und stiftete. Sein jährliches Einkommen gab er damals mit 4.000 bis 5.000 Gulden an. Seinen angeheirateten Stiefsohn Philipp Ernst Wegmann bildete K. zum Orgelbauer aus, der dann 1761 sein Nachfolger werden sollte, nachdem K.s leiblicher Sohn bereits im Alter von zehn Jahren gestorben war.
K. baute sich in 22 Jahren ein erstaunlich breit gefächertes Arbeitsgebiet auf, das von Marburg bis Worms und von Mainz bis Bamberg mainaufwärts reichte. 36 Orgelneubauten aus seiner Werkstatt können bis jetzt nachgewiesen werden. Werke in Auswahl (wobei die römische Ziffer die Zahl der Manuale, die arabische nach dem Schrägstrich die Zahl der Register angibt): Kaichen, Evangelische Kirche, I/10 (1741); Ffm., Dominikanerkirche, Hauptorgel (1747; nach Aufhebung des Klosters 1808 in die Leonhardskirche versetzt und dort 1867 ersetzt); Oberweimar, Martinskirche, I/14 (1747; verändert erhalten); Pfungstadt, Evangelische Kirche, I/16 (1748; Prospekt in Kelkheim-Münster verändert erhalten); Reinheim, Evangelische Kirche, I/16 (1750; Prospekt erhalten); Ffm., Deutschordenskirche (1750; Prospekt erhalten); Limburg, Dom, III/34 (1752); Ebrach, Klosterkirche, Chororgeln, II/22 und I/13 (1753 und 1759; erhalten); Villmar, Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, II/? (1754; Prospekt erhalten); Wallau, Evangelische Kirche, I/16 (1754; erhalten); Würzburg, Käppele, II/26 (1755; Prospekt erhalten); Wetzlar, Dom, II/21 (1758); Heusenstamm, I/12 (1758); Mainz, Franziskanerkirche, III/44 (1759); Bamberg, Oberpfarrkirche, II/25 (1760; Prospekt erhalten); Fulda, Frauenberg (von Wegmann vollendet, 1760/64; Prospekt erhalten); Sindlingen, Katholische Kirche St. Dionysius, I/14 (1761).

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Hermann Fischer.

Literatur:
                        
Ars Organi. Internationale Zeitschrift für das Orgelwesen. Hg. v. der Gesellschaft der Orgelfreunde e. V. Bisher 63 Jahrgänge. Berlin, dann (bis 1997) Kassel, seitdem Mettlach 1952-2015.Strube, Wilhelm: Johann Christian Köhler, ein unbekannter mitteldeutscher Orgelbauer in Hessen-Darmstadt. In: Ars Organi 13 (1965), H. 26, S. 885f. | Balz, Hans Martin: Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues. Kassel 1969. (Studien zur hessischen Musikgeschichte 3).Balz: Orgeln u. Orgelbauer im Gebiet d. ehem. hess. Provinz Starkenburg 1969, S. 180-190. | Bösken, Franz: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Fortgesetzt ab Bd. 3 (1989) v. Anneliese Bösken (Hg.) u. Hermann Fischer (Bearb.). 4 Bde. Mainz 1967-2005. (Beiträge zur mittelrheinischen Musikgeschichte).Bösken: Orgelgeschichte d. Mittelrheins 2 (1975): Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. | Caspary, Eugen/Zabel, Norbert (Hg.): 600 Jahre Haintchen. Im Auftrag d. Gemeinde Selters/Ts. hg. (...). Selters-Haintchen 1988.Fluck, Rüdiger: Die Johann-Christian-Köhler-Orgel in der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus. In: Caspary/Zabel (Hg.): Haintchen 1988, S. 151-160. | Fischer, Hermann: Johann Christian Köhler, Orgelbauer von Ffm. Kassel 2009. Sonderdruck aus: Acta Organologica 31 (2009), Festschrift Friedrich Wilhelm Riedel zum 80. Geburtstag, S. 217-275.Fischer: Johann Christian Köhler 2009. | Peine, Theodor: Der Orgelbau in Ffm. und Umgebung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ffm. 1956.Peine: Orgelbau in Ffm. 1956.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/13.440.
Internet: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_K%C3%B6hlerWikipedia, 5.11.2015.

GND: 1147162042 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Fischer, Hermann: Köhler, Johann Christian. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/8585

Stand des Artikels: 14.3.2016
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 11.2015.