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Simonsohn, Berthold

Simonsohn, Berthold. Prof. Dr. jur. Erziehungswissenschaftler. * 24.4.1912 Bernburg/Saale, † 8.1.1978 Ffm.
Schon früh engagierte sich S. in der jüdischen Jugendbewegung und der Bildungsarbeit im Rahmen jüdischer Organisationen. Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Halle und Leipzig. 1934 Promotion. Seit 1938 arbeitete S. an der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde er in Stettin verhaftet, konnte aber nach wenigen Wochen freikommen. Seine Versuche, nach Palästina auszuwandern, scheiterten. 1941 wurde S. in das Konzentrationslager Theresienstadt, später nach Dachau und Auschwitz deportiert. Nach dem Krieg Zusatzstudium der Soziologie und Staatsphilosophie in Zürich. Seit 1951 Geschäftsführer der wiederbegründeten Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland in Hamburg. 1961 erhielt S. eine Professur für Erziehungswissenschaften (Sozialpädagogik und Jugendrecht) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Ffm., die er bis zu seiner Emeritierung 1976 wahrnahm. Über den universitären Rahmen hinaus hat S. als langjähriges Mitglied des städtischen Jugendwohlfahrtsausschusses bedeutenden Einfluss auf die Jugendpolitik in Ffm. ausgeübt. S. sah in der Erziehung diejenige Kraft, die einerseits traditionelle Werte wie Gehorsam und Autoritätsgläubigkeit durch repressive Gewalt überliefert, andererseits aber die Möglichkeit zur Veränderung des Menschen schafft. Mit Nachdruck mahnte er die Pflicht der Gesellschaft zur Resozialisierung straffällig Gewordener an.
Besondere Verdienste erwarb sich S. um den Aufbau der Hebräischen Universität in Jerusalem. 1957 gehörte er in Ffm. zu den Mitbegründern der „Gesellschaft der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem”. Seit 1962 Vorsitzender dieses Gremiums, bemühte er sich vor allem um die Gründung des „Franz-Oppenheimer-Instituts” an der Jerusalemer Universität. Nach seinem Tod rief die „Gesellschaft der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem” 1978 einen S.-Stipendienfond für israelische Studierende ins Leben.
Berthold-S.-Schule, eine Förderschule mit Zentrum für Erziehungshilfe, im Gallusviertel.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 390f., verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
                        
Krohn, Helga: „Es war richtig, wieder anzufangen“. Juden in Ffm. seit 1945. Ffm. 2011.Krohn: Juden in Ffm. seit 1945, S. 338f. | Wenzel, Mirjam/Kößling, Sabine/Backhaus, Fritz (Hg.): Jüdisches Fft. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Katalog zur Dauerausstellung des Jüdischen Museums Fft. München 2020.Wenzel/Kößling/Backhaus (Hg.): Jüd. Fft. 2020, S. 168.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/9.650.

GND: 125887035 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Simonsohn, Berthold. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1248

Stand des Artikels: 8.9.1995