Konjevoda, Stefanija

In Bosnien geboren, kam K. in den 1960er Jahren nach Ffm. Am 16.12.1968 trat sie in den Dienst der Stadtverwaltung, und nach einigen Jahren übernahm sie die Betreuung der Cafeteria für die Stadtverordnetenversammlung im Römer. Dort bot sie, wie es auch heute noch üblich ist, während der Sitzungen den Stadtverordneten, Mitgliedern des Magistrats, leitenden Mitarbeitenden der Verwaltung, Referentinnen und Referenten wie auch Medienvertreterinnen und Medienvertretern eine kleine Stärkung an: vom Schokoriegel bis hin zur Rindswurst mit Kartoffelsalat. Wie die berühmte „Annie’s Bar“ des britischen Unterhauses im Palace of Westminster in London bekam die Cafeteria der Stadtverordnetenversammlung im Ffter Römer den Namen der Gastgeberin. Man ging zu „Steffi“, wie K. „ebenso liebe- wie respektvoll genannt“ wurde, formulierte einmal der Ressortleiter des Lokalteils der FAZ. Dabei wusste die Presse (hier die FR), dass die „Parlamentswirtin“, obwohl sie „die Stimmungslagen und Sorgen ihrer Gäste sehr genau“ kannte, dazu schwieg. Eingangs der Sitzung am 16.12.1993 wich Stadtverordnetenvorsteherin Petra Roth (* 1944) unter ihren offiziellen Mitteilungen von den Regeln ab und schuf den Rahmen, um K. im Kommunalparlament auf den Tag genau zu ihrem 25. Dienstjubiläum zu gratulieren: „Sie wissen auch, wie oft ‚starke Männer und Frauen‘ in gelegentlich bitteren Stunden schon einmal eines aufmunternden Wortes bedürfen.“ Oberbürgermeister Andreas von Schoeler (* 1948) las die Urkunde des Magistrats vor und gratulierte persönlich. K. durfte – was es für städtische Mitarbeitende im Grunde nie gibt – in der Stadtverordnetenversammlung reden. Bescheiden sagte sie in lakonischer Kürze: „Ich möchte mich für die schöne Rede und die Glückwünsche von allen bedanken.“ Lokaljournalistinnen und -journalisten ehrten und dankten K. mit Berichten zu deren Jubiläum. Ende September 2002 wurde K. von Stadtverordnetenvorsteher Karlheinz Bührmann (* 1940) im Plenarsaal verabschiedet. Sie sei „ein nicht zu unterschätzender Bestandteil des demokratischen Geistes im Ffter Gemeindeparlament“ gewesen, wie das Büro der Stadtverordnetenversammlung gegenüber der Presse erklärte. „Alle Stadtverordneten und Dezernenten erhoben sich von ihren Sitzen und applaudierten minutenlang“ zum Abschied von K., die zum 1.10.2002 in Rente ging.
Urnengrabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann XXVII, Nr. 194ug).