Einzige Tochter des städtischen Kanzleisekretärs Josef (auch: Joseph) P. (1883-1956) und dessen Ehefrau Anna Hermine
Minna, geb. Tronnier (1894-1962). Ledig. Keine Kinder.
Nach dem Besuch der Schule in Ffm.-Oberrad begann P. gemeinsam mit ihrer Schulfreundin und Nachbarin Gertrud Wolfart am 1.4.1939 eine Lehre als Museumslaborantin am Senckenbergmuseum. Der Ausbildungsweg zur Museumslaborantin war im selben Jahr neu eingeführt worden und eröffnete jungen Frauen erstmals die Möglichkeit, ohne akademisches Studium als offizielle Mitarbeiterinnen in naturkundlichen Einrichtungen tätig zu sein. P. und Wolfart wurden von Museumsdirektor
Rudolf Richter nach „Umschau in bekannten Familien bewährter Senckenberger“ ausgewählt und als Lehrlinge eingestellt. Ihre dreijährige Ausbildung umfasste technische Arbeiten des Museumsbetriebs, darunter Katalogisierung, Präparation und Auslesen von Mikromaterial. Für die praktische Unterweisung war Elli Franz (1896-1983) zuständig, die Leiterin der entomologischen Sektion, mit der P. später eine langjährige persönliche Verbindung pflegte.
Nach Abschluss ihrer Ausbildung wurde P. fest angestellt und gehörte zu dem kleinen Team, u. a. zusammen mit Erika Schirner (1925-1985), das während des Zweiten Weltkriegs mit der Sicherung der wissenschaftlichen Sammlungen des Senckenbergmuseums vor Luftangriffen betraut war. Die umfangreichen Ffter Museumsbestände wurden verpackt und in den Gruben „Abendstern“ und „Eisenkaut“ bei Hungen in der Wetterau in Sicherheit gebracht. P., die dort unter kriegsbedingt erschwerten Bedingungen arbeitete, blieb bis zum Kriegsende bei den ausgelagerten Sammlungen, womit sie wesentlich zur Bewahrung des wissenschaftlichen Erbes der SGN beitrug.
Nach dem Krieg kehrte P. in das stark beschädigte Senckenbergmuseum zurück und war im Zuge von dessen Wiederaufbau maßgeblich an der Rückführung, Wiederaufstellung und Katalogisierung der ausgelagerten Objekte beteiligt. Auch in späteren Jahren wirkte sie als tragende Kraft in den wissenschaftlichen Sammlungen des Museums, zunächst in der entomologischen Sammlung. Später widmete sie sich insbesondere der herpetologischen Sammlung, die sie neu ordnete und erschloss. Im Jahr 1963 wechselte P. in die botanisch-paläobotanische Abteilung, in der sie ihr umfassendes Wissen, ihre genaue Arbeitsweise und ihre langjährige Erfahrung weiterhin einbrachte. Über ihre fachliche Kompetenz hinaus wurde sie von Kolleginnen und Kollegen – die sie auch „Perline“ nannten – als engagierte Mentorin, verlässliche Wegbegleiterin und prägende Persönlichkeit im Senckenbergmuseum geschätzt.
Nach 43 Dienstjahren musste P. im Februar 1982 ihre Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen beenden. Zwei Jahre später starb sie im Alter von 61 Jahren.
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