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Beuchert, Marianne

Marianne Beuchert
Marianne Beuchert
Fotografie (2001).
© Helga Urban, Ffm.
Beuchert, Marianne, geb. Schöniger. Unternehmerin. Floristin und Gärtnerin. Fachautorin. * 29.5.1924 Ffm., † 9.2.2007 Ffm.
Verheiratet in zweiter Ehe (seit 1959) mit dem Gärtner und Floristen Otto B. (1913-1970).
Besuch der Schillerschule in Sachsenhausen und der Offenbacher Werkkunstschule. Kaufmännische Lehre im väterlichen Betrieb. Durch Otto B., den sie 1955 kennenlernte und 1959 heiratete, fand B. zum Beruf der Floristin. Otto B. hatte 1940 ein Blumengeschäft am heutigen Rathenauplatz (von 1933 bis 1945: Horst-Wessel-Platz) übernommen, das bereits 1873 von Lina Schott (später verh. Guberan) an diesem Standort (damals Theaterplatz 9, nach Umzug ab Adr. 1880 Theaterplatz 10) gegründet worden war. Nach Kriegsschäden, erstem Wiederaufbau und schließlich Abriss des Hauses Rathenauplatz 10 infolge der Verbreiterung der Biebergasse 1953 zog Otto B. mit dem Blumengeschäft an den benachbarten Rathenauplatz 4-6 (später: 2-8), wo er den Laden bis 1961 wesentlich erweiterte. Spätestens seit ihrer Heirat arbeitete B. bei „Blumen Beuchert“ mit. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie die Firma weiter und wandelte das Einzelunternehmen in eine Kommanditgesellschaft (mit den bisherigen Angestellten Anneliese und Hans Würschinger als Kommanditisten) um. Sie verkaufte Blumen aus den eigenen Gärten am Marbachweg (4.000 Quadratmeter) und in Preungesheim (10.000 Quadratmeter) und beschäftigte bis zu 25 Mitarbeitende. Am 15.7.1973 wurde das 100. Jubiläum der Firma „Blumen Beuchert“ gefeiert.
Nach dem Tod ihres Mannes unternahm B. vermehrt Reisen, insbesondere nach China (1978, auf Einladung der chinesischen Regierung 1979 und als Mitglied einer Delegation des Bundeskanzlers Gerhard Schröder 1999).
B. engagierte sich für den Palmengarten und insbesondere als Mitglied des Kuratoriums für den Erhalt des Palmenhauses (nach Renovierung wiedereröffnet 1999); zudem inspirierte und bestückte sie mehrere Ausstellungen im Palmengarten, wie z. B. die jährliche Kamelienschau und die Ausstellung „Miniaturgärten“ (2001). Sie förderte den Bau des Chinesischen Gartens („Garten des Himmlischen Friedens“, 1985-89) im Bethmannpark und setzte sich mit der „Bürgerinitiative Marbachweg“ (1991-94) für die Rettung der Straßenbäume am Marbachweg ein, die für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 fallen sollten.
Verfasserin mehrerer Bücher, u. a. „Sträuße aus meinem Garten“ (1977, ausgezeichnet mit dem Buchpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1984), „Die Gärten Chinas“ (mit Illustrationen von He Zhengqiang, 1983, chin. 1996), „Von Lilien bezaubert, mit Rosen verführt. Zwölf Blumenporträts“ (mit Marion Nickig, 1985), „Symbolik der Pflanzen“ (mit Aquarellen von Maria-Therese Tietmeyer, 1995), „In einem fremden Park, Gartengedichte von Rainer Maria Rilke“ (als Herausgeberin, 1996), „Gärten am Reiseweg. Von Irland bis Portugal“ (mit Fotografien von Marion Nickig, 1997), „Kulturpraxis der Freiland-Schmuckstauden“ (1997) und „Blumen, schöne Worte der Natur“ (mit Aquarellen von Maria-Therese Tietmeyer; als Herausgeberin, 2002). Sie schrieb zudem Artikel in Fachzeitschriften und regelmäßig für das Ffter Allgemeine Magazin die Rubrik „Gärten am Reiseweg“ (1983-91).
1991 Bundesverdienstmedaille.
Anonym bestattet auf dem Ffter Hauptfriedhof.
Das Blumengeschäft unter dem eingeführten Namen „Blumen Beuchert“ blieb unter B.s Nachfolgerin Anneliese Würschinger bis 2013 am traditionellen Standort am Rathenauplatz 2-8, bevor es unter einem neuen Eigentümer in die Gutleutstraße 14 verlegt und dort inzwischen geschlossen wurde.
Ihre Villa mit Garten am Marbachweg 55-57, auf dem früheren Areal der Gärtnerei des Blumengeschäfts (insgesamt 1,3 Hektar), vermachte B. testamentarisch dem Palmengartendirektor Matthias Jenny (* 1952), der das Anwesen an Jörn Kaufmann, Betreiber des „Blaubart“-Kellers in der Kaiserhofstraße, verkaufte. Kaufmann veräußerte es an die Bonner „Wohnbau GmbH“ weiter. Es kam zum Skandal, als die Baugesellschaft 2010 die Villa abriss und den Garten mit allen 29 Bäumen und den edlen Gehölzen zerstörte, um dort zwei Mietshäuser mit 43 Wohnungen und einer Tiefgarage zu errichten.
Archivkasten in der „Bibliothek der Generationen“ im HMF, u. a. mit Dokumenten, Fotos, Manuskripten, Tonbandaufnahmen sowie Erinnerungsstücken von ihren Reisen nach Nepal, Indien, Afghanistan, Japan und China. Nachlass, u. a. mit Korrespondenz, Presseartikeln und Kritiken zu B.s Buchveröffentlichungen (1983-2001), und Materialsammlung zur „Bürgerinitiative Marbachweg“ (1991-94) im ISG.
Marianne-B.-Platz in der Nähe von B.s früherem Anwesen am östlichen Marbachweg.

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Nathalie Angersbach.

Literatur:
                        
Hieroglyphen der Natur. Hundert Jahre Blumen 1873-1971. Gewidmet den Freunden von Blumen Beuchert. [Mit einem Vorwort zur Firmengeschichte von Marianne Beuchert und dem Nachdruck des Bändchens „Sprache der Blumen“ von Richard von Helmhorst aus dem Jahr 1823.] Ffm. 1973.FS Blumen Beuchert 1973, S. 5-11. | Ffter Gartenlust. Ein Lesebuch zur Ausstellung. Für das HMF hg. v. Nina Gorgus u. Lisa Voigt. Ffm. [Copyright 2021]. (Schriften des HMF 40).Urban, Helga: Die große Ffter Gärtnerin – Marianne Beuchert (1924-2007). Ein Nachruf. In: Gorgus/Voigt (Hg.): Ffter Gartenlust 2021, S. 315-319. | Kasper, Birgit/Schubert, Steffi: Nach Frauen benannt. 127 Straßen in Ffm. Hg. v. Frauenreferat der Stadt Ffm. Ffm. 2013.Kasper/Schubert: Nach Frauen benannt 2013, S. 94.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/9.535. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/1.101 (Fa. Blumen Beuchert).
Internet: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_BeuchertWikipedia, 5.3.2024.

GND: 123646480 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Angersbach, Nathalie: Beuchert, Marianne. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/3262

Stand des Artikels: 8.3.2024
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 03.2024.