Stil
Die Frankfurter Personenlexikon ist ein Nachschlagewerk für Wissenschaftler wie auch für Journalisten und interessierte Laien und hat daher den Charakter eines Handbuchs. Die einzelnen Artikel sollten sich an dieser Zielsetzung des Werks orientieren, aber nicht zu sehr in einem verkürzenden Lexikonstil verfasst sein. Die Texte sollten zwar knapp und wenig ausschmückend, informativ und wenig detailorientiert formuliert sein, dabei aber doch lesbar und interessant bleiben.
Die Darstellung ist in der Vergangenheitsform zu schreiben.
Besonders bei der Darstellung des äußeren Lebenslaufs der Personen ist es nötig und auch wünschenswert, die Fakten knapp aufzuzählen und in einem verkürzten Nominalstil zu bringen.
Beispiel
Eingabe im Feld »Lebenslauf«: Schüler des Ffter Gymnasiums (1825-28). Studium der Rechtswissenschaft in Gießen und Heidelberg. Seit 1833 Advokat in Ffm. Appellationsgerichtsrat am Oberlandesgericht in Ffm.
Eingabe im Feld »Politische Tätigkeit«: Seit 1843 Mitglied der Ständigen Bürgerrepräsentation. Von 1847 bis 1848 Mitglied und Sekretär der Gesetzgebenden Versammlung. 1848 Mitinitiator der Reitbahn-Versammlung. 1848 Präsident der Verfassunggebenden Versammlung. Von 1867 bis 1869 und von 1870 bis 1871 Abgeordneter der Stadt Ffm. im Preußischen Landtag.
Diese Aufzählungen sollten unbedingt durch die Nennung von Jahreszahlen konkretisiert werden, um eine zeitliche Einordnung zu ermöglichen. Das obige Beispiel zeigt bereits, wie die Jahreszahlen formal in den Text eingebaut werden können. Es gibt folgende Möglichkeiten,
… wenn die Person nur in einem Jahr in der genannten Funktion tätig war:
1848 Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung.
… wenn Zeiträume für die Tätigkeit der Personen angegeben werden (unter Verwendung der Präpositionen „Seit…“, „Bis…“, „Von…bis…“):
Seit 1833 Advokat in Ffm.
Bis 1933 Professor für … an der Ffter Universität.
Von 1851 bis 1867 Direktor der Musterschule in Ffm.
… wenn Jahreszahlen besonders in Aufzählungen von Ämtern, Werken, Auszeichnungen der Person ergänzend (meist nachgestellt in runden Klammern) stehen, wie die folgenden Beispiele aus den Feldern »Tätigkeit in Fachvereinigungen, Vereinen u. a. Gesellschaften sowie auf wirtschaftl., wiss., kult. u. karitat. Gebiet«, »Werke« und »Auszeichnungen/Preise« zeigen:
Gründer (1852) und Erster Vorsitzender (1855-64) der Allgemeinen Lehrerversammlung in Ffm.
Werke in Ffm.: Figurengruppen „Wahrheit und Dichtung“ (1881/82) und „Kunst und Natur“ (1902/03) am Opernhaus, Figur für das Kriegerdenkmal auf dem Sachsenhäuser Friedhof (1885/86), Uhrengruppe an der Innenfassade (1886/87) und Lichtmastgruppen (1891/92) des Hauptbahnhofs, Figuren „Fleiß“ und „Reichtum“ an der Fter Bank (1890), ….
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrenplakette der Stadt Ffm. (1958), Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen (1964), Römerplakette in Gold (1968) und Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen (1968).
Weitere Erläuterungen zur Angabe von Jahreszahlen:
Werden Lebensjahre zu erwähnten Personen in Klammern angegeben, so werden prinzipiell alle Ziffern der Jahreszahlen geschrieben, z. B. Anne Knoblauch (1503-1567), Moritz A. (1844-1918).
Bei der Angabe von sonstigen Zeiträumen (wie z. B. Amts-, Erscheinungsjahren u. ä.) wird, wenn möglich, auf die doppelte Nennung der beiden Ziffern für das Jahrhundert verzichtet und somit verkürzt auf z. B. Redakteur bei der Stuttgarter „Wirtschaftszeitung“ (1946-52), „Kriegstagebuch einer Pazifistin„ (1914-22), „Rückblicke auf die Geschichte des Ffter Stattheaters 1792-1895“ (2 Bde., (1892/96).
Nicht möglich ist eine solche Verkürzung natürlich immer dann, wenn im Laufe des genannten Zeitraums das Jahrhundert „springt“, z. B. Herausgeber der Zeitschrift der „Zoologische Garten“ (später „Zoologischer Beobachter“, 1896-1910).
Bei Zitaten, Werktiteln u. ä. wird die ursprüngliche (originale) Schreibweise beibehalten.
Wegen der besseren Lesbarkeit sollten Ziffern in Dreierblöcke (nach Tausendern) gruppiert werden; dabei wird ein Punkt als Trennzeichen verwendet. Dies gilt etwa für Beträge und Signaturen (auch in den bibliographischen Angaben!), aber nicht für Jahreszahlen.
Anders als der äußere Lebenslauf sollte die Bedeutung der Person und ihres Wirkens eher nicht in der faktisch orientierten Darstellungsweise, sondern in pointierten, ausgefeilten Aussagesätzen geschildert werden. Bei Personen, die in Wissenschaft und Öffentlichkeit von jeher große Beachtung fanden (z. B. Goethe), kann es sogar unumgänglich sein, den Schwerpunkt auf diesen eher essayistischen Teil der Darstellung zu legen. Es wird hier manchmal auch nötig sein, den objektiven Standpunkt der faktischen Darstellung aufzugeben und eine Bewertung der verschiedenen Positionen der Forschung vorzunehmen – und sei es nur, indem man eine Forschungstheorie zur Biographie der Person als „umstritten“ kenntlich macht.
Im Großen und Ganzen kann es nicht Aufgabe und Ziel der Kurzbiographien sein, nach eigenem intensivem Quellenstudium und aufwendigen Recherchen neue biographische Fakten und Zusammenhänge aufzudecken. Sicher, die Artikel sollten auf dem neuesten Forschungsstand basieren. Doch es geht hier nicht um eigene Forschungen des Bearbeiters. Es geht vielmehr um eine brillante Zusammenfassung der Biographie einer Person und der Bedeutung der Persönlichkeit für die Stadt Frankfurt am Main.