Enkel des Philosophen Moses M. (1729-1786).
Der früh als „Wunderkind“ berühmt gewordene Komponist hatte seit seiner Jugendzeit enge Bindungen an Ffm. 1822 trat er mit seiner Schwester Fanny (seit 1829 verh. Hensel, 1805-1847) anlässlich eines Konzerts im Musiksaal des Cäcilien-Vereins erstmals in Ffm. auf, wo seine außergewöhnlichen musikalischen und improvisatorischen Fähigkeiten als Pianist großes Aufsehen erregten. Dem Cäcilien-Verein widmete M. sein „Jube Domine“, ein achtstimmiges „Kyrie“ und später das „Paulus-Oratorium“. Mit
Johann Nepomuk Schelble, dem Gründer und Leiter des Cäcilien-Vereins, verband ihn eine lebenslange Freundschaft. 1825 und 1827 hielt sich M. zu Besuchen in Ffm. auf. 1836 lernte er bei einem Ffter Aufenthalt Cécile Jeanrenaud (1817-1853) kennen, die Tochter des französisch-reformierten Pfarrers, der M.s Vater 1822 christlich getauft hatte. Am 28.3.1837 heirateten M. und Cécile in der Französisch-reformierten Kirche am Goetheplatz. Anfang Juli 1839 fand in Anwesenheit M.s nahe der Oberschweinstiege ein Waldfest statt, bei dem seine „Sechs Lieder im Freien“, die er teilweise bei Spaziergängen im Stadtwald komponiert hatte, zur Uraufführung kamen. „Das Schönste, was ich in meinem Leben bis jetzt von Gesellschaften gesehen habe, war ein Fest im Walde hier (...). So sangen sie das ganze Heft durch und dann drei neue Lieder, die ich dazu komponiert hatte, und das dritte wurde kaum gesungen, nur gejubelt“, schrieb M. euphorisch seiner Mutter. 1842 und 1844 hielt sich M. wiederum längere Zeit in Ffm. auf. Der Plan, in Ffm. ein Haus zu erwerben, zerschlug sich jedoch. Im Mai 1847 erreichte M. in Ffm. die Nachricht vom Tod seiner Schwester Fanny. Er erlitt kurz darauf einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.
Mendelssohnruhe am Mendelssohnweg (südlich des Jacobiweihers) im Stadtwald: Ein von der Familie Jeanrenaud 1906 gestifteter Gedenkstein erinnert hier an das Waldkonzert von 1839. In der NS-Zeit wurde die Mendelssohnruhe 1934 zerstört; der Gedenkstein blieb vergraben, bis die Gedenkstätte im Juli 1947 wiedererrichtet wurde.
Mendelssohnstraße im Westend.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 33f.,
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