Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Michel, Robert

Michel, Robert. Ingenieur. Architekt. Maler und Grafiker. * 27.2.1897 (Eppstein-)Vockenhausen/Taunus, † 11.6.1983 Eppstein/Taunus [nach anderen Angaben: Titisee-Neustadt/Schwarzwald], begraben in Eppstein-Vockenhausen.
M.s Familie besaß in Vockenhausen eine Farbenfabrik.
Der zeitlebens technikbegeisterte M. stürzte 1916 als Versuchsflieger ab. Nach der Genesung gab er sein ursprüngliches Ziel, Maschinenbauingenieur zu werden, auf und schlug die künstlerische Laufbahn ein. 1917 begann er ein Kunststudium an der Hochschule für Kunst und Gewerbe in Weimar. Dort lernte er die Malerin und Dokumentarfilmerin Ella Bergmann (1895-1971) kennen, die er 1919 heiratete. Technik und Industrie lieferten zum großen Teil die Motive für seine stark vom Konstruktivismus geprägten Arbeiten. Darüber hinaus ließ sich M. vom Dadaismus und dessen verfremdender Collagetechnik anregen. 1920 kehrte M. nach Vockenhausen zurück. Zwischen 1920 und 1933 arbeitete er als Architekt und Ingenieur in Ffm., wo er hauptsächlich Tankstellen baute und Ladeneinrichtungen im Stil der Neuen Sachlichkeit entwarf. Seit 1926 Mitarbeit an der Zeitschrift „Das Neue Fft.”. Teilnahme an den Ffter BDA-Ausstellungen „Billige Häuser zu festen Preisen” (1932) und „Bauen und Wohnen”. M.s künstlerische Produktion trat mehr und mehr in den Hintergrund. In der NS-Zeit war M. als Vertreter der künstlerischen Avantgarde ohnehin vom internationalen Kunstmarkt abgeschnitten. Er zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, legte im Taunus eine Fischzucht an, widmete sich wasserwirtschaftlichen Planungen (nach dem Krieg war er zeitweilig im Vorstand des Hessischen Fischereiverbands und der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz vertreten) und übernahm schließlich die väterliche Farbenfabrik, die er bis 1953 leitete. Erst in den Sechzigerjahren griff M. wieder auf seine künstlerischen Arbeiten der Vorkriegszeit zurück. In seinem Spätwerk herrschen technische Ästhetik und konstruktivistische Strenge gegenüber spielerischen Elementen früherer Werke vor.
1977 Gemeinschaftsausstellung mit Collagen und Zeichnungen von Robert M. und Ella Bergmann-M. in Ffm.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 54, verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
    [de] => Array
        (
            [0] => Array
                (
                    [value] => literfasst
                )

        )

)

Literatur:
                        
Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst. Bisher 78 Bde. Ffm. 1839-2019.Ulrike May in: AFGK 75 (2016): Akteure des Neuen Fft., S. 153f. | Klemp, Klaus/Wagner K, Matthias (Hg.): Alles neu! 100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Ffm. Stuttgart [Copyright 2016].Klemp/Wagner K (Hg.): Alles neu! 2016, S. 149. | Klemp, Klaus/Sellmann, Annika/Wagner K, Matthias/Weber, Grit: Moderne am Main 1919-1933. Stuttgart/Ffm. [2019].Klemp, Klaus/Weber, Grit: Netzwerke und Gesellschaften gründen. Die Schmelzmühle. In: Klemp u. a.: Moderne am Main 2019, S. 80-91; vgl. auch S. 72f., 299.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.327.

GND: 11887361X (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Michel, Robert. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/532

Stand des Artikels: 31.3.1996