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Neuhaus, Leopold

Neuhaus, Leopold. Dr. phil. Rabbiner. * 18.1.1879 Rotenburg/Fulda, † 10.5.1954 Detroit (USA).
Philosophiestudium und Besuch des (konservativen) Rabbiner-Seminars in Berlin. Promotion und Rabbinerexamen. Von 1908 bis 1934 als Rabbiner in Lauenburg/Pommern, Ostrowo/Posen, Leipzig und Mülheim tätig. 1936 siedelte N. nach Ffm. über und war hier bis 1938 Lehrer am Philanthropin. Von 1938 bis 1942 war er der letzte Rabbiner der auf Anordnung der Gestapo zwangsvereinigten jüdischen „Einheitsgemeinde“ in Ffm. und somit außer Leo Baeck der einzige überhaupt noch im nationalsozialistischen Deutschland amtierende Rabbiner. Kurz vor der formellen Liquidation der Ffter „Einheitsgemeinde“ wurde N. im August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Er überlebte die fast dreijährige Haft im KZ, wo er ebenfalls als Rabbiner wirkte. Nach der Befreiung kehrte N. nach Ffm. zurück, um beim Neuaufbau einer jüdischen Gemeinde mitzuhelfen. Er sorgte in Ffm. und Hessen für die Instandsetzung jüdischer Friedhöfe, die Anbringung von Gedenktafeln anstelle der zerstörten Synagogen und vor allem für die Betreuung der wenigen aus den Konzentrationslagern zurückgekehrten Juden. Am 11.9.1945 hielt N. den ersten jüdischen Gottesdienst in der 1938 ausgebrannten und nun notdürftig hergerichteten Westendsynagoge. Im November 1945 gehörte N. dem sechsköpfigen provisorischen Vorstand der „Jüdischen Gemeinde Ffm.“ an. Im gleichen Monat richtete er ein jüdisches Altersheim im Rundbau des früheren Israelitischen Gemeindekrankenhauses in der Gagernstraße ein. Außerdem fungierte er als Herausgeber des in Ffm. erscheinenden „Mitteilungsblatts der jüdischen Gemeinden und Betreuungsstellen“. 1946 wanderte N. in die USA aus und war bis zu seinem Tod Rabbiner der deutschen Emigranten-Gemeinde in Detroit.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 96, verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 319f. | Krohn, Helga: „Es war richtig, wieder anzufangen“. Juden in Ffm. seit 1945. Ffm. 2011.Krohn: Juden in Ffm. seit 1945, S. 334.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.240. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/5.457 (Westendsynagoge).

GND: 138222649 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Neuhaus, Leopold. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/631

Stand des Artikels: 3.1.1995