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Norgall, Elisabeth

Gründerin und Präsidentin des „International Women’s Club of Frankfurt“.

Norgall, Elisabeth. Lehrerin. * 10.3.1887 (Vöhl-)Kirchlotheim/Eder, † 31.8.1981 Ffm.
Tochter eines Pfarrers.
Volksschulabschluss. Weitere Ausbildung auf der Highschool und am St. Anne’s College in Oxford, anschließend Sprachstudien in Lausanne und Studium an der Sorbonne in Paris. 1909 Lehramtsprüfung in Ffm. Im gleichen Jahr wurde N. als Oberschullehrerin an der Ffter Schillerschule angestellt. 1928 holte sie an der Ffter Universität das Lehramtsexamen in den Fächern Englisch, Französisch und Religion nach, um nach dem Akademisierungserlass auch weiterhin die Oberklassen unterrichten zu können. Seit 1930 war N. an der Ziehenschule in Eschersheim tätig, seit 1935 als Studienrätin, und betreute zusätzlich die Ausbildung des Lehrernachwuchses. Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung nach 1945, während der sie als Übersetzerin im Dolmetscherbüro des Oberbürgermeisters arbeitete, blieb N. bis zu ihrer Pensionierung 1952 als Lehrerin an der Ziehenschule. Im Sinne eines demokratischen Aufbaus der Bundesrepublik engagierte sie sich für eine Schulreform und den koedukativen Unterricht.
N.s eigentliche Bedeutung liegt jedoch in ihrem ehrenamtlichen Engagement für den Frieden und die Völkerverständigung. N. hatte bereits während ihrer Studienzeit internationale Beziehungen gepflegt. Das Erlebnis des Zweiten Weltkriegs verstärkte ihren Wunsch, durch aktive Mithilfe die Völker einander näherzubringen und dadurch alte Feindschaften abzubauen. Als ersten Schritt stellte sie bei Kriegsende 1945 ihr nur leichtbeschädigtes Haus in der Schwagerstraße in Eschersheim amerikanischen Offizieren zur Verfügung und bot diesen Dolmetscherdienste an. Bald entwickelten sich in dem Haus Gesprächszirkel, etwa amerikanischer und deutscher Frauen. Daraus entstand 1946 ein internationaler Club mit regelmäßigen Zusammenkünften, der spätere „International Women’s Club of Frankfurt“ (IWC), dessen Ehrenpräsidentin N. bis zu ihrem Tod war. Seit 1947 nahm sie an einer Vielzahl von Tagungen und Kongressen in Deutschland, Europa und den USA zu Fragen der europäischen Einigung, der Völkerverständigung und der Gleichberechtigung der Frau (etwa zu Aufgaben und Zielen der Frauenorganisationen) teil.
Seit 1950 Vorstandsmitglied, später Vizepräsidentin der Steuben-Schurz-Gesellschaft. 1952 Mitglied im Exekutivkomitee des „Weltzentrums der Frauenorganisationen“. Zugehörigkeit (teilweise Vorsitz) in zahlreichen weiteren Organisationen mit gesellschaftspolitischer Ausrichtung, wobei N. sich in besonderem Maße um die deutsch-amerikanische Freundschaft bemühte (Betreuung von Stipendiaten der deutsch-amerikanischen Clubs, private Vermittlung von Kontakten, Schüleraustausch, Sprachferien). Im karitativen Bereich leistete sie Anfang der Sechzigerjahre freiwilligen Krankenpflegedienst im Ffter Bürgerhospital.
Zahlreiche Auszeichnungen für ihr soziales Engagement, ihr „Wunder an Initiative“, u. a. Ehrenplakette der Stadt Ffm. (1967), Bundesverdienstkreuz am Bande (1962) und I. Klasse (1969) sowie Ehrenbürgerschaft von Texas.
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann XII 113).
Nachlass im ISG.
1978 stiftete der IWC den Elisabeth-N.-Preis, der jährlich abwechselnd an eine deutsche und eine ausländische Frau verliehen wird, die sich besonders für Probleme und Belange von Frauen und Kindern eingesetzt haben.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 100f., verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Schüller, Elke: „Neue, andere Menschen, andere Frauen?“ Kommunalpolitikerinnen in Hessen 1945-1956. Ein biographisches Handbuch. Ffm. 1995. (Frauen und Politik in Hessen, 1. Bd.: Kreisfreie Städte).Schüller: Kommunalpolitikerinnen, S. 106-108.
Literatur:
                        
Fünfzig Jahre Schillerschule Ffm. 1908-1958. Ffm. 1958.Norgall, Elisabeth: Erinnerungen an meine Lehrtätigkeit an der Schillerschule von 1909-1930. In: FS Schillerschule 1958, S. 66f.; vgl. auch S. 150.
Quellen: ISG, Bestand Nachlässe (S1).Nachlass: ISG, S1/74; dazu Rep. 738 (Findbuch von Manuela Schroth, 1993). | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/825. | Senioren-Zeitschrift. Hg. v. Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht der Stadt Ffm. in Zusammenarbeit mit dem Presse- und Informationsamt. Ffm. 1974-heute. Fogel, Heidi: Streiterin für den Frieden. Elisabeth Norgall zum 125. Geburtstag. In: Senioren-Zeitschrift 2/2012, S. 41.

GND: 1026518970 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Norgall, Elisabeth. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/643

Stand des Artikels: 3.2.1994