Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Opificius, Ludwig

Opificius, Ludwig (auch: Louis). Chemiker. Politiker. * 1.10.1849 Heuchelheim/Wetterau, † 12.4.1910 Ffm.
Der Vater, der „Schusterphilosoph“ und Anhänger der 1848er-Bewegung Georg Theodor O. (1821-1889), machte seinen Sohn früh mit demokratisch-freiheitlichem Gedankengut bekannt.
Bei der Übersiedlung der Familie nach Ffm. trat O., seinen naturwissenschaftlichen Interessen entsprechend, 1865 als Hilfsarbeiter in das chemische Labor der Roessler’schen Gold- und Silberscheideanstalt (der späteren Degussa) ein. Dank intensiver naturwissenschaftlicher Forschungen im Selbststudium stieg er innerhalb von zehn Jahren zum Betriebsleiter der Edelmetallabteilung auf.
Bereits 1866 war O. dem Ffter Arbeiterbildungsverein beigetreten und hielt dort Vorträge über Chemie und Literatur. 1869 vertrat er den Verein auf dem sozialdemokratischen Arbeiterkongress in Eisenach und gehörte im Oktober 1869 zu den Mitgründern eines sozialdemokratischen Vereins „Eisenacher Richtung“ in Ffm. Obwohl O. sein Leben lang mit der Sozialdemokratie verbunden und mit Wilhelm Liebknecht eng befreundet war, übernahm er in der Partei keine offiziellen Ämter und Mandate. Gleichwohl zählte er zu den wichtigsten Anregern und Förderern der Arbeiterkulturbewegung im Ffter Raum. Als Vermittler zwischen Arbeiterschaft und bürgerlich-demokratischen Kreisen genoss O. hohe Wertschätzung. Den reformerischen Strömungen innerhalb der Sozialdemokratie zuneigend, gehörte O. zu den Befürwortern des Gewerbegerichts (dessen Beisitzer er von 1887 bis 1899 war). Er unterstützte Karl Fleschs Pläne zur Bildung einer kommunalen Arbeitsvermittlung. 1890 rief er zusammen mit Flesch den „Ausschuss für Volksvorlesungen“ ins Leben.
Darüber hinaus Engagement in zahlreichen sozialen Einrichtungen, wie dem Armenverein und dem Asylverein für Obdachlose.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 108f., verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
    [de] => Array
        (
            [0] => Array
                (
                    [value] => literfasst
                )

        )

)

Literatur:
                        
Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch 150 Jahre (1834-1984). Ffm. 1984. (Die Hessen-Bibliothek im Insel Verlag).Beier: Arbeiterbewegung 1984, S. 515. | Eichler, Volker: Sozialistische Arbeiterbewegung in Ffm. 1878-1895. Ffm. 1983. (Studien zur Ffter Geschichte 17).Eichler: Arbeiterbewegung 1983, S. 421f. | Seng, Joachim: Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn. Das Freie Deutsche Hochstift – Ffter Goethe-Museum 1881-1960. Göttingen 2009.Seng: Freies Deutsches Hochstift 2009, S. 84, 90, 92, 95, 98, 208.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/7.275.

GND: 1212621751 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Opificius, Ludwig. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/675

Stand des Artikels: 31.3.1996