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Popp, Georg

Popp, Georg. Prof. Dr. phil. Gerichtschemiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 31.7.1861 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 15.2.1943 (Rödermark-)Urberach.
Chemiestudium in Heidelberg und an Schweizer Hochschulen. 1887 Promotion in Heidelberg. Rückkehr nach Ffm. 1888 Mitglied des Physikalischen Vereins und der Chemischen Gesellschaft. Gemeinsam mit seinem Schwager gründete P. 1889 ein Laboratorium, das sich zunächst vornehmlich mit Lebensmittelchemie bzw. Lebensmittelkontrolle beschäftigte. Um die Jahrhundertwende entdeckte P. ein neues Forschungsgebiet für sich: die forensische Chemie und Toxikologie. 1904 veröffentlichte er bei der SNG einen Rechenschaftsbericht, in dem er die Verwendung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse für die moderne Verbrechensbekämpfung einforderte. Im gleichen Jahr konnten dank seiner Methode der Identifizierung von Fingerabdrücken die Täter in einem Ffter Raubmordprozess überführt werden. 1910 erhielt sein Labor den Namen „Institut für gerichtliche Medizin und Mikroskopie“. P.s Forschung und Pioniertätigkeit auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Kriminalistik fanden weit über Ffm. hinaus Anerkennung. Als Gutachter war er in einer Reihe von spektakulären Gerichtsverfahren tätig, so 1913 im „Ffter Giftmordprozess“. Enge Zusammenarbeit mit den Ffter Justizbehörden. Neben der Identifizierung durch Fingerabdrücke führte er die Tatortfotografie ein und befasste sich mit Serologie, Spektroskopie, Ballistik und Explosionstechnik. P. hielt zahlreiche Vorträge an Polizeischulen und schrieb Beiträge für juristische und kriminalwissenschaftliche Fachzeitschriften. 1919 erhielt er einen Lehrauftrag für Gerichtsmedizin und Kriminalistik. 1924 Honorarprofessor. In seinem Institut in der Niedenau 40 richtete P. ein Kriminalmuseum ein, dessen Bestände nach dem Zweiten Weltkrieg an die Hessische Polizeischule in Wiesbaden übergeben wurden. Seit 1921 teilte sich P. die Leitung des Instituts mit seinem Sohn Hans, der es – nach Auslagerung und Teilzerstörung (1944) – seit 1947 in der Niedenau weiterführte.
Mitglied im Kuratorium der internationalen Akademie für wissenschaftliche Kriminalistik.
Zum 70. Geburtstag 1931 wurde P. vom Verein Deutscher Chemiker eine Bronzeplakette mit Porträtrelief (von Karl Dautert) überreicht.
In ihrem Kriminalroman „Die Farbe von Kristall“ (2002) lässt die Kommissarin und Autorin Nikola Hahn P. in seinen beiden spektakulärsten Ffter Fällen – Lichtenstein und Hopf – auftreten.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 147, verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Bergmann, E. (Hg.): Ffter Gelehrten-Handbuch. Ffm. [1930].Bergmann: Ffter Gelehrten-Hdb. 1930, S. 120. | Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 374.
Literatur:
                        
Bürger, Udo: Die spektakulärsten Kriminalfälle in Hessen. Von Würgengeln, Holzfrevlern und Kindsmördern. Erfurt 2016.Bürger: Kriminalfälle in Hessen 2016, S. 241f. | Hahn, Nikola: Die Farbe von Kristall. Ein historischer Kriminalroman. 2. Aufl. München 2004. (Heyne Allgemeine Reihe Nr. 01/13.195).Hahn: Die Farbe von Kristall 2004; mit einer Kurzbiographie von Georg Popp auf S. 797f. | Leweke, Wendelin: „Gretchen“ und die Nitribitt. Ffter Kriminalfälle. Ffm. 1991.Leweke: Kriminalfälle 1991, S. 112-119 u. 120-127.
Quellen: Ffter Rundschau. Ffm. 1945-heute.Teutsch, Oliver: Georg Popp. Pionier moderner Rechtsmedizin. In: FR Geschichte 10 (2022): Ffter Tatorte, S. 68-70. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.575. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.478 (Karl Hopf). | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/3.158 (Institut für gerichtliche Chemie und Mikroskopie). | Presse- und Informationsamt (PIA), ab 2017 Hauptamt und Stadtmarketing der Stadt Ffm. (Hg.): Pressedienste (Tages- und Wochendienst), dann Service PRESSE.INFO und später Pressenewsletter.Hock, Sabine: Der Wissenschaftler im Schwurgericht. Vor 150 Jahren wurde der Frankfurter Gerichtschemiker Georg Popp geboren. In: PIA (ab 2017: Hauptamt u. Stadtmarketing) d. Stadt Ffm., Service PRESSE.INFO, Feature vom 28.7.2011.

GND: 1214308198 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Popp, Georg. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/781

Stand des Artikels: 29.11.1994