Nach Schulzeit und Abitur (1957) in seiner Heimatstadt studierte B. dort und in Freiburg/Breisgau Jura (bis 1961). Nach Absolvieren des juristischen Vorbereitungsdienstes war er 1966/67 Assessor an den Landgerichten Köln und Koblenz. Von 1967 bis 1970 arbeitete er im Dezernat für Wirtschafts-, Steuer- und Wehrbeschaffungsstrafsachen bei der Staatsanwaltschaft Koblenz. Im Oktober 1968 wurde er dort zum Staatsanwalt ernannt. Seit 1966 war B. in erster Ehe verheiratet mit Marianne B., geb. Müller (1938-2005); Sohn Michael B. wurde 1967 geboren.
Bereits als 20-Jähriger war B. 1957 in die CDU eingetreten. Von 1970 bis 1974 gehörte er dem Kreistag Mayen-Koblenz an. Von 1974 bis 1977 war er Mitglied im Rat der Stadt Andernach und Vorsitzender des dortigen CDU-Stadtverbands.
Von 1970 bis 1977 arbeitete B. im Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags in Bonn, zuerst als Sekretär des Haushaltsausschusses und Gutachter für Finanzverfassungs-, Haushalts- und Gemeindefinanzrecht. Auf Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde er mit dem 1.7.1974 beurlaubt, um im Bundestagsuntersuchungsausschuss zur „Überprüfung der Anstellung des unter Spionageverdachts verhafteten Günter Guillaume im Kanzleramt“ dem Ausschussvorsitzenden
Walter Wallmann zu assistieren. Nach Beendigung der Tätigkeit des Untersuchungsausschusses war B. vom 1.4.1975 an stellvertretender Leiter des Fachbereichs Haushalt und Finanzen im Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags, zum Schluss im Rang eines Ministerialrats.
Die Zusammenarbeit mit
Walter Wallmann setzte sich auch nach dessen Zeit als Bundestagsabgeordneter fort: Als die Ffter CDU 1977 überraschend die Kommunalwahlen gewann und ihr Spitzenkandidat
Wallmann als neuer Oberbürgermeister in den Römer einzog, holte jener B. vom Rhein an den Main. Künftig gehörte B. als Dezernent für Personal, Ordnung und Recht dem Magistrat der Stadt Ffm. an (1977-86). Im Februar 1978 wurde er zum Kreisvorsitzenden der CDU Ffm. gewählt, was er bis Ende Juni 1986 blieb.
1986, als
Wallmann nach zwölfjähriger Amtszeit als Oberbürgermeister zurücktrat und nach Bonn ging, um dort die Leitung des ersten Bundesumweltministeriums zu übernehmen, schlug er B. als seinen Nachfolger vor. In der Fraktion der CDU im Römer war dies nicht unumstritten. Einige hätten lieber
Wallmanns Stellvertreter, Bürgermeister Hans-Jürgen Moog, auf dem Posten des Stadtoberhaupts gesehen. Fraktionsintern sprachen sich denn auch drei Mitglieder gegen B. aus, ein weiterer enthielt sich. Bei der Oberbürgermeisterwahl am 14.8.1986 stimmten jedoch 48 Abgeordnete, also vermutlich alle 48 Fraktionsmitglieder der CDU, für ihn (bei 40 Nein-Stimmen und 5 Stimmen für den Gegenkandidaten der Grünen, Daniel Cohn-Bendit).
B. galt im Gegensatz zu seinem Vorgänger
Wallmann als eher bürokratisch und wenig bürgernah. Diesen Eindruck gewannen viele Ffter gleich zu Beginn der Amtszeit, als B. kurzfristig das offizielle Fest zur Eröffnung der neuen U-Bahnlinien 6 und 7 absagte. Grund war seine Verärgerung über ein Bürgerbegehren für den Erhalt der Straßenbahn in der Innenstadt und damit gegen die vom Magistrat propagierte „schienenfreie Innenstadt“ sowie über die Weigerung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden, die Stilllegung der Straßenbahnen zu genehmigen.
Es waren vor allem zwei weitere Streitthemen, die B.s Amtszeit bestimmen sollten: Als 1987 beim (noch unter
Wallmann geplanten) Bau der neuen, publikumswirksam als „Kundenzentrum“ bezeichneten Zentrale der Ffter Stadtwerke am Börneplatz u. a. Überreste des jüdischen Ghettos (insbesondere Fundamente von Häusern und Reste eines Ritualbades der zwischen 1864 und 1887 niedergelegten Judengasse) gefunden wurden, lehnten der Magistrat und B. es ab, die Bauarbeiten für eine eingehende archäologische Untersuchung zu unterbrechen oder gar einen anderen Standort für die Zentrale zu finden. Sie bestanden auf der Fertigstellung des Baus an dieser Stelle ungeachtet massiver Proteste Ffter Bürger. Letztlich sah sich die Stadt zu einem Kompromiss im anhaltenden „Börneplatz-Konflikt“ gezwungen: Unter Abänderung der ursprünglichen Baupläne wurden Teile der archäologischen Funde in ein Museum im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes integriert, das Museum Judengasse, das als Dependance des Jüdischen Museums 1992 eröffnet wurde; außerdem wurde das Konzept für die bereits 1985 beschlossene und 1996 eingeweihte „Gedenkstätte Neuer Börneplatz“ erweitert, etwa durch die Errichtung eines Steinkubus aus Grundmauerfragmenten der Judengasse, die bei den Ausgrabungsarbeiten gefunden worden waren, aber nicht in das neue Museum integriert werden konnten.
Ebenfalls 1987, dem Jahr des Höhepunkts im „Börneplatz-Konflikt“, wurde ein großer Korruptionsskandal in der Ffter Stadtverwaltung aufgedeckt. Obwohl B. selbst nicht darin verstrickt war, wurde ihm sein Umgang mit diesem Thema als Vertuschung und Verschleppung ausgelegt, zumal die Anfänge des Skandals in die Siebzigerjahre und damit in B.s Zeit als Personaldezernent zurückreichten.
Demgegenüber traten in der öffentlichen Wahrnehmung andere Entscheidungen und Projekte unter B. zurück, wie zum Beispiel, dass in B.s Amtszeit erstmals das Museumsuferfest veranstaltet wurde (1988), die Stadt sich um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2004 bewarb und wichtige, das Stadtbild prägende Bauvorhaben zur Ergänzung der Ffter Skyline in Angriff genommen wurden. So setzte B. die Baugenehmigung für den Messeturm (erbaut 1988-90) durch und schuf die Planungsgrundlagen für das Trianon-Hochhaus (erbaut 1989-93) und den Westend Tower („Kronenhochhaus“, erbaut 1990-93). Außerdem wurden 1988 die Städtepartnerschaften mit Guangzhou (China) und dem kanadischen Toronto geschlossen.
Bei der Kommunalwahl 1989 trat die CDU mit B. als Oberbürgermeisterkandidat an, verlor aber deutlich gegen die SPD mit Volker Hauff an der Spitze. Der massive Einbruch der CDU in der Wählergunst von mehr als zehn Prozentpunkten nach zwölf Jahren mit absoluter Mehrheit in der Stadt wurde nicht zuletzt B. angelastet.
Nach der verlorenen Kommunalwahl kehrte B. nach Köln zurück und arbeitete als Rechtsanwalt. 1990 wurde er Generalbevollmächtigter mit Zuständigkeit für die ostdeutschen Kommunalvermögen bei der Treuhandanstalt Berlin. Von 1991 bis 2002 war er Vorstandsvorsitzender des Dualen Systems Deutschland zur Verwertung von Verpackungsabfällen. B. starb nach längerer Krankheit 2016 in seiner Geburtsstadt Köln, wo er mit seiner zweiten Frau Monika gelebt hatte. Er ist auf dem Friedhof in Köln-Flittard beigesetzt.
Während seiner Amtszeit als Ffter Oberbürgermeister war B. zudem von 1986 bis 1989 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Main-Gaswerke und von 1987 bis 1989 Präsident des Hessischen Städtetags.
1988 Ehrenbürger der Universität Tel Aviv. 1990 Hessischer Verdienstorden. 1998 Großes Bundesverdienstkreuz.
Seit 2017 Porträt (von Toni May, 2002) in der Galerie der Oberbürgermeister vor dem Ludwig-Landmann-Saal (Magistratssitzungssaal) im Römer.
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