Sohn des Architekten Fritz E. (1877-1960) und dessen Ehefrau Margarethe, geb. Mayerstein (1876-1955). Bruder von
Alfred Ernst E. (1912-1977). Verheiratet (seit 1935) mit
Else Elisabeth E., geb. Gunter, aus Mainz. Eine Tochter: Monique (* 1948).
E. wuchs seit 1904 in Ffm. auf und besuchte dort von 1910 bis 1913 die Wöhlerschule, anschließend das Goethe-Gymnasium. Zuerst wohnte die Familie in der Mainzer Landstraße 134, ab 1913 in der Unterlindau 29. E. studierte von 1923 bis 1928 an der Ffter Kunstgewerbeschule mit den Schwerpunkten Malerei und Werbegrafik, letzteres u. a. bei
Hans Leistikow, der auch Leiter des grafischen Büros der Stadt Ffm. war. Aufgrund dieser Verbindung entwarf E. Drucksachen für die städtische Verwaltung und übernahm die grafische Gestaltung kommunaler Ausstellungen, etwa der Stände der Stadt Ffm. auf der Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) in Düsseldorf 1926. Im gleichen Jahr entwarf er das Erscheinungsbild verschiedener Schiffe des Schiffsfestzugs zur Weihe der neuen Alten Brücke in Ffm., der unter der künstlerischen Leitung von E.s Lehrer
Leistikow sowie den Architekten
Eduard und
Otto Fucker stand. Von 1928 bis 1933 arbeitete E. als freier Grafiker für unterschiedlichste Auftraggeber, u. a. für die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG, für das Kaufhaus Obernzenner auf der Zeil und als Reklameleiter für die Dr. C. Schleussner AG. Bereits gegen 1922/23 war er dem von Studierenden der Kunstgewerbeschule 1887 gegründeten Verein „Bund für künstlerische Gestaltung“ (ehemals „Schnörkel“) beigetreten. Als dessen Vorsitzender zeichnete er mitverantwortlich für Führungen durch Ausstellungen, die eine moderne Formensprache propagierten (wie „der stuhl“, 1929), und die Organisation von Vorträgen (etwa von Kurt Schwitters, 1930). Er engagierte sich außerdem im Vorstand der Freiwilligen Sanitätskolonne des Roten Kreuzes Ffm. Sein letzter Wohnsitz in Ffm. war in der Battonnstraße 40. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten flüchtete E. 1934 nach Frankreich. Mit seiner Frau Else, die er 1935 in Paris geheiratet hatte, ging E. 1936/37 nach Palästina, wo bereits die Eltern und sein Bruder lebten. Rückkehr nach Frankreich und 1942 Deportation in das Internierungslager Gurs. Flucht nach Gap/Hautes-Alpes und Übernahme einer durch die Résistance vermittelten Stelle als Deutschlehrer in einem Katholischen Seminar. Im Frühjahr 1944 Denunziation, Festnahme, erneute Flucht und Versteck bis zur Befreiung im August 1944. In Paris betrieb E. bis 1974 ein Studio für Gebrauchsgrafik und arbeitete als freier Künstler.
Mitglied im Bund der Deutschen Gebrauchsgraphiker (BDG).
1980 Ausstellung „Graphik, Plakatwerbung und Ansichten von Alt-Fft. aus den 20er Jahren: Werke des Werbegraphikers Werner Epstein“ in der Heussenstamm-Stiftung in Ffm.
E. überließ dem ISG und dem HMF grafische Arbeiten, Fotografien und autobiographische Schriften. In den 1960er Jahren hatte er persönliche Erinnerungen an seine Ffter Jahre aufgezeichnet, wovon sich in seinem Teilnachlass im ISG folgende kopierte Typoskripte befinden: „Meine Kunstschulzeit“ (in verschiedenen Versionen, z. B. vom 27.4.1963), „Die Einweihung der neuen Alten Brücke in Ffm. am 15.8.1926“ (10.8.1963), „Die Aufbaujahre des Südwestdeutschen Rundfunks“ (24.8.1963), „Bund für künstlerische Gestaltung“ (25.8.1963), „Frau Nathan (oder der Palmengarten)“ (12.8.1969), „Ffm. im Ersten Weltkrieg“ (18.8.1969) und „Die Freiwillige Sanitäts-Hauptkolonne vom Roten Kreuz“.
Seit 28.12.2014 Stolpersteine für Fritz, Margarethe, Werner und Alfred E. vor dem Grundstück ihres im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wohnhauses in der Unterlindau 29.
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