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Schmidt, Anna

Schmidt, Anna Henriette. Schulleiterin und Lehrerin. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 11.4.1852 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 24.9.1929 Ffm., begraben auf dem Südfriedhof in Ffm.
Tochter des Ffter Bürgers und Handelsmanns Ludwig Carl Sch. und dessen Ehefrau Amanda, geb. Schmitt.
Sch. gründete 1886 eine „Höhere Privatmädchenschule” in Ffm., wofür ihr am 26.1.1886 die staatliche Konzession erteilt wurde. In der Woche nach Ostern 1886 eröffnete sie die Schule im Haus ihrer Mutter in der Mainzer Landstraße 58, „zunächst zwar nur mit zwei Schülerinnen”, wie sie selbst in der von ihr geführten Schulchronik (1886-1929) schrieb, „aber mit frischem Mut und froher Zuversicht”. Als Vorsteherin leitete Sch. die Schule eher im Sinne der traditionellen Mädchenerziehung, die nicht auf eine Qualifikation zur beruflichen Selbstständigkeit abzielte. Sch. selbst unterrichtete vor allem in Kunst und Musik, legte aber das Schwergewicht an der Schule auf den Fremdsprachenunterricht, der in Grammatik von einer deutschen, in Konversation von einer muttersprachlichen Lehrerin gehalten wurde. Wegen des hervorragenden Sprachunterrichts genoss die Schule bald einen guten Ruf und wurde von vielen Töchtern aus angesehenen Ffter Bürgerfamilien besucht. Bereits Ostern 1889 konnte Sch. mit ihren inzwischen 43 Schülerinnen ein eigenes Schulgebäude am Blittersdorffplatz 39 beziehen. Sie gründete einen Pensionsfonds zugunsten der Lehrerinnen (1897) und richtete Fortbildungskurse für Schulabgängerinnen ein (1898). Um das Lehrangebot ihrer Privatschule mehr den öffentlichen Schulen anzugleichen, baute sie seit der Jahrhundertwende den Unterricht in den Naturwissenschaften aus; außerdem wurde seit 1902 auch jüdischer Religionsunterricht angeboten. Für die Gleichrangigkeit der privaten mit den öffentlichen Lehranstalten engagierte sich Sch. auch als Erste Vorsitzende des 1908 in ihrer Schule gegründeten Bundesvereins Hessen-Nassau im „Bund privater deutscher Mädchenschulen”. Im November 1909 wurde Sch.s Schule, die inzwischen (1910) von 135 Schülerinnen besucht wurde, als „Höhere Lehranstalt mit zehn Klassen” (Lyzeum) staatlich anerkannt. Mit der staatlichen Anerkennung auch der Fortbildungskurse (1913) wurde dem Lyzeum eine bis 1920 bestehende Frauenschule zur weiteren Ausbildung angegliedert. Über die Kriegs- und Nachkriegszeit konnte Sch. die nicht staatlich oder städtisch subventionierte Schule nur mit der (finanziellen) Hilfe der Eltern ihrer Schülerinnen retten. Am 27.9.1920 ging die Schule schließlich aus dem Besitz ihrer Gründerin an einen Schulverein über, wobei Sch. Direktorin blieb und als Mitglied des Aufsichtsrats fungierte. Nach einer schweren Erkrankung übergab Sch. ihr Amt als Schulleiterin am 31.8.1928 an ihre selbst erwählte Nachfolgerin Dr. Käthe Heisterbergk (1888-1948), unter der die Schule zu einem humanistischen Mädchengymnasium (1929) ausgebaut wurde.
Die jetzige „Anna-Sch.-Schule”, die 1979 zur UNESCO-Modellschule ernannt wurde, wurde in ihrem pädagogischen Konzept von Prof. Dr. Paul Scheid (1908-1991), dem Nachfolger von Käthe Heisterbergk, geprägt; zu ihr gehören die Stadtschule mit Montessori-Kinderhaus, Montessori-Grundschule, Grundschule mit Nachmittagsbetreuung und Gymnasium (G8) am Gärtnerweg sowie die Ganztagsschule mit Internat auf dem Gelände der „Glauburg” in Nieder-Erlenbach.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 303f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
                        
Börchers, Sabine: 101 Frauenorte in Fft. [Ffm.] 2016.Börchers: 101 Frauenorte 2016, S. 16f. | 70 Jahre Anna-Schmidt-Schule 1886-1956. Festschrift. Schalksmühle 1956.FS Anna-Schmidt-Schule 1956. | 75 Jahre Anna-Schmidt-Schule. Hg. im Auftrag der Anna-Schmidt-Schule. Ffm. [1961].FS Anna-Schmidt-Schule 1961. | Ein Jahrhundert Anna-Schmidt-Schule. Rückblick, Einblick, Ausblick. Red.: Ingrid Fuchs, Jutta Stein, Frank Willim. Ffm. 1986.FS Anna-Schmidt-Schule 1986.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/13.044. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/1.846 (Anna-Schmidt-Schule).

GND: 109617880X (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Schmidt, Anna. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1085

Stand des Artikels: 16.6.1995