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Schnurre, Wolfdietrich

Wolfdietrich Schnurre

Wolfdietrich Schnurre
Fotografie von Isolde Ohlbaum (1989).

© Isolde Ohlbaum, München.
Schnurre, Wolfdietrich. Schriftsteller. Journalist. Illustrator. * 22.8.1920 Ffm., † 9.6.1989 Kiel, begraben auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin.
Sch., als Sohn des Studenten Otto Sch. (1894-1979) in Oberrad geboren, verbrachte seine frühen Kinderjahre dort und in Eschersheim. Nachdem die Mutter die Familie schon bald verlassen hatte, zog der Vater, inzwischen promovierter Ornithologe („Die Vögel der deutschen Kulturlandschaft”, 1921) und dennoch weiterhin Fabrikarbeiter, den Jungen groß. Nach eigenen Angaben begann Sch. mit drei Jahren zu zeichnen und mit sieben Jahren zu dichten. Von Ffm. aus, so erinnert sich der Schriftsteller, unternahmen der Vater, dessen „gerade diensthabende Freundin” und das Kind allsonntägliche Wanderungen „[a]m Altrhein, im Spessart, im Taunus”. Mit dem Vater, der, mittlerweile Bibliothekar, als stellvertretender Leiter an die Berliner Stadtbibliothek wechselte, übersiedelte Sch. 1928 nach Berlin, das zu seiner eigentlichen Heimat werden sollte (vgl. „Als Vaters Bart noch rot war”, Roman, 1958). Seine Geburtsstadt Ffm. besuchte er später u. a. zu Vorträgen und Lesungen (1964, 1979 und 1983). Im Hessischen Rundfunk war Sch. bereits ab 1949 gelegentlich mit Lesungen aus eigenen Werken zu hören („Die Reise zur Babuschka“, Ausschnitt aus der Erzählung in einer Sendung des „Abendstudios“ über die „Gruppe 47“, 1949; „Steppenkopp“, Erzählung, 1957; „Ffter Kindheit“, Autobiographisches, 1981; „Ein Unglücksfall“, Ausschnitte aus dem Roman, 1982); zudem verfasste er für den Ffter Sender einige Hörspiele („Spreezimmer zu vermieten“, 1964; „Ein Bündnis“ und „Die rote Nelke“, beide in der Reihe „Beziehungen“, 1978; „Im Gehäuse“, 1978; „Liebe“, 1978; „Der Verräter“, 1979; „Die Umkehr“, 1980) sowie manchmal einen Kommentar („Vom Geist der Zeit“, 1961) oder Essay („Warum ich nicht wie Swift schreibe“, 1966).
Über seine Ffter Kinderzeit berichtet Sch. in seinen autobiographisch geprägten Werken, u. a. „Viermal zur Welt gekommen” (Erzählung, u. a. erschienen in: FAZ, 19.9.1970) und „Der Schattenfotograf“ (Aufzeichnungen, 1978, Neuausgabe 2010).
1947 Mitbegründer der „Gruppe 47”. Seit 1959 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, u. a. Bundesverdienstkreuz (1981), Georg-Büchner-Preis (1983) und Kulturpreis der Stadt Kiel (1989 posthum).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 322, verfasst von: Sabine Hock (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Sabine Hock).

Lexika: Spiess, Volker (Hg.): Berliner Biographisches Lexikon. 2., überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2003.Berliner Biogr. Lex., S. 384f. | Brockhaus Enzyklopädie in 20 Bänden. 17., völlig neubearb. Aufl. des Großen Brockhaus. Wiesbaden 1966-74. Fünf Ergänzungsbde. 1975-81.Brockhaus 1966-74, Bd. 16 (1973), S. 796. | Harenbergs Lexikon der Weltliteratur. Autoren – Werke – Begriffe. Kuratorium: François Bondy, Ivo Frenzel, Joachim Kaiser, Lew Kopelew, Hilde Spiel. 5 Bde. Dortmund 1989.Günter Helmes in: Harenbergs Lex. d. Weltliteratur 5, S. 2594f. | Killy, Walther (Hg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 14 Bde. und 1 Registerband. Gütersloh/München 1988-93. Digitale Ausgabe: Literaturlexikon. Hg. v. Walther Killy. Berlin 1998. (Digitale Bibliothek 9).Agnes Hüfner in: Killy 10 (1991), S. 347f. (in der digitalen Ausgabe: S. 18.601-18.605). | Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begr. v. Wilhelm Kosch. Fortgef. v. Bruno Berger u. Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. Bisher 38 Bde. (bis Zyx) und 6 Ergänzungsbde. (bis Ryslavy). Bern/München 1968-2019 bzw. 1994-99.Anna Stüssi in: Kosch: Lit. 15 (1993), Sp. 702-705. | Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel. Oper. Film. Rundfunk. Hg. v. Herbert A. Frenzel und Hans Joachim Moser. Berlin 1956.Kürschner: Theater, S. 661. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Katharina Blencke-Dörr in: NDB 23 (2007), S. 346f. | Wilpert, Gero von: Deutsches Dichterlexikon. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch zur deutschen Literaturgeschichte. 3., erw. Aufl. Stuttgart 1988. (Kröners Taschenausgabe, Bd. 288).Wilpert: Dt. Dichterlex., S. 719f.
Literatur:
                        
Blencke, Katharina: Wolfdietrich Schnurre. Eine Werkgeschichte. Ffm. u. a. 2003. (Mäander 5).Blencke: Wolfdietrich Schnurre. Werkgeschichte 2003, S. 58-60, 487f., 508f., 519, 525, 529, 535, 557f., 560, 562, 565, 567f. | Blencke, Katharina: Wolfdietrich Schnurres Nachlass. Katalogisierung, Systematisierung und Darstellung der Werkgeschichte. Mit einer Bibliographie der Primär- und Sekundarliteratur. Paderborn 1993. (Igel Verlag Wissenschaft, Literatur- und Medienwissenschaft 19).Blencke: Wolfdietrich Schnurres Nachlass 1993, S. 15f., 110. | Wer ist’s? Titel auch: Degener’s Wer ist’s? Titel ab 1923: Wer ist wer? Wechselnde Untertitel: Zeitgenossenlexikon. / Unsere Zeitgenossen. / Das deutsche Who’s who. Leipzig, ab 1928 Berlin 1905-93.Wer ist wer? 1987/88, S. 1205.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.113.
Internet: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfdietrich_SchnurreWikipedia, 16.9.2017.

GND: 118609831 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Schnurre, Wolfdietrich. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1116

Stand des Artikels: 20.10.2017
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 09.2017.