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Schröckh, Jacob

Schröckh, Samuel Jacob. Handelsschriftsteller. Verleger. * 11.8.1740 Wien, † unbekannt.
Zunächst Arzt in Wien. Seit 1770 betrieb Sch. in Ffm. auf dem Großen Kornmarkt ein mit einem kaiserlichen Privileg ausgestattetes Auskunfts-, Kommissions- und Stellenvermittlungsbüro unter der Bezeichnung „Avis-Comptoir”, das er zu einem Rundum-Service für Kaufleute ausbaute: Sch. vermittelte Zeitungen, Wechselkurstabellen, Unterkünfte, Fracht- und Wechselbriefe, Schreiber und andere Hilfskräfte sowie Adressen von Advokaten. Darüber hinaus verkaufte er Tabak, Arzneien, Glückwunschkarten und anderes mehr. Ferner trat Sch. als Herausgeber von Wirtschaftsschriften hervor, so etwa der „Handlungs-Avis-Comptoir-Zeitung” (1771-80). Hier verzeichnete er Ffter Warenpreise, Wechselkurse europäischer Börsen, Firmengründungen, Buchrezensionen, Schiffsnachrichten usw. 1773 und 1774 folgte der erste Ffter Handlungskalender unter dem Titel „Ffter Merkantil-Schema oder Verzeichnis aller in Ffm. befindlichen Handelsherren, Negocianten, Fabrikanten, Künstler, Kommerzialprofessionisten etc.”. Darüber hinaus gab Sch. ab 1773 ein jährlich zur Ostermesse erscheinendes Meß-Schema heraus, dem er den überaus barocken Titel gab: „Samuel Jacob Sch. Handelsmanns und privilegierten Inhabers des kaiserlichen Handlungs-Avis-Comptoirs in Ffm. Meß-Schema von Ffm., darinnen von den hiesigen zwei Reichsmessen, dem Meßgeleite, den Meßabgaben, der Zoll- und Meßfreiheit, ferner von denen auf die Meß kommenden fremden Handelsleuten, Verkäufern und Käufern, was sie für Waren führen, wo sie feil halten usw. Nachricht gegeben wird, nebst einem doppelten Register”. Meß-Schema und Handlungskalender gingen 1784 bzw. 1774 in den Verlag von Johann Philipp Streng über. In Ffm. erschienen auch verschiedene Lehrbücher von Sch.s Hand, so etwa „Einleitung zu einer allgemeinen Erkenntnis aller Handlungswissenschaften” (3 Teile, 1769/70) und „Anleitung zum kaufmännischen Briefwechsel” (1769). Die Publikationen und das Vermittlungsbüro florierten zunächst, doch da die Ffter Kaufmannschaft dieser Art von Offenlegung wichtiger Handelsangelegenheiten zunehmend Widerstand entgegensetzte, musste Sch. seine Unternehmungen ab 1780 einstellen. Danach scheiterte er auch mit einem in Offenbach erscheinenden allgemeinen Periodicum „Der Rote Wagen. Eine universelle Wochenschrift” (1780-81). Später gab Sch., der anonym auch antiklerikale Flugschriften verfasst haben soll, an wechselnden Orten (u. a. Wien, Leipzig, Erlangen und Coburg) weitere ökonomische und historische Arbeiten heraus. Zuletzt hielt er sich bei seinem Bruder, dem Kirchenhistoriker Johann Matthias Sch. (1733-1808), in Wittenberg auf, dessen Arbeiten er zum Teil ins Deutsche übersetzte.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 338f., verfasst von: Tobias Picard.
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Lexika: Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Angefangen von Georg Christoph Hamberger, fortgeführt von Johann Georg Meusel. 23 Bde. Reprografischer Nachdr. d. 5. Aufl. [von 1796-1834]. Hildesheim 1965-66.Hamberger/Meusel VII, S. 317f. | Wurzbach, Constantin von: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bde. und Registerband. Wien 1856-91/1923.Wurzbach: Biogr. Lex. d. Kaiserthums Oesterreich 31 (1876), S. 315.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/8.476.

GND: 100400485 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Picard, Tobias: Schröckh, Jacob. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1137

Stand des Artikels: 17.8.1995