Sohn eines Steinmetzen.
Nach dem frühen Tod des Vaters aufgewachsen in Soest. Chorknabe in St. Patrokli. Ausbildung zum Sänger am Hofe des Herzogs Johann I. von Cleve. Weiterbildung in Brügge bei zwei Gesangsmeistern aus England. Musiker am Hof des Landgrafen Ludwig in Kassel (1469-71), dann am Hof des Kurfürsten Friedrich I. in Heidelberg (seit 1472). Nebenbei Beginn eines Studiums der Medizin an der Heidelberger Universität. Fortsetzung des Studiums in Pavia. Rückkehr an den Heidelberger Hof, wo ihm Friedrichs Nachfolger Philipp die Stellung eines Sängermeisters verlieh. Infolge eines Streits verließ S. 1495 Heidelberg und wurde Stadtarzt in Worms, dann 1499 vorübergehend in Oppenheim. 1500 erhielt S. die Stadtarztstelle in Ffm. Schon 1491 hatte er sich hier einmal vergeblich darum bemüht. Bei seinen Ffter Berufsgenossen war S. wohl nicht sehr beliebt; sie warfen ihm vor, er verstehe mehr vom Singen als von der Medizin. Tatsächlich wandte sich S. in Ffm. überwiegend der Dichtkunst zu.
1501 verfasste S. ein Lobgedicht auf Ffm. (Original verbrannt; erstmals veröffentlicht 1811 von
Fichard in dessen „Fft.ischem Archiv für ältere deutsche Litteratur und Geschichte“). Verfasser weiterer Gedichte, verschiedener Erbauungsschriften und einer heute verlorenen Abhandlung über die Musik.
1504 schrieb S. seine in Gedichtform abgefasste Lebensbeschreibung.
Noch am Hof Philipps hatte S. den aus rund 25.000 Versen bestehenden Roman „Die Kinder von Limburg“ nach einer mittelniederländischen Vorlage von Hein(ric) van Aken geschrieben (1480; hg. v. Manfred Klett, 1975); das vom Hausbuchmeister gezeichnete Titelbild der erhaltenen Heidelberger Handschrift des Romans zeigt S., wie er sein Buch dem Kurfürsten Philipp überreicht.
Grabstätte im Ffter Dom.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 427,
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