Stilgebauer, Johannes Edward Alexander. Dr. phil. habil. Schriftsteller. * 19.9.1868 Ffm., † 18.12.1936 San Remo (Italien).
Sohn eines evangelischen Pfarrers.
Kindheit und Jugend in Ffm. und Praunheim. Gymnasium in Ffm. Um 1888 erste schriftstellerische und journalistische Tätigkeit. Studium der französischen sowie der deutschen Sprache und Literatur, der Theologie, Kunstgeschichte und Philosophie in Lausanne, Marburg, Berlin und Bonn. 1893 Promotion in Marburg. 1895 Habilitation in Lausanne. Dort Privatdozent. 1900 wieder in Ffm. Seit 1901 Chefredakteur der Zeitschriften „Zur guten Stunde“ und „Für Alle Welt“ in Berlin. Popularität durch seinen als Sensationserfolg gefeierten Romanzyklus „Götz Krafft. Die Geschichte einer Jugend“ (4 Bände, 1904-06). 1905 Übersiedlung von Berlin nach Bad Homburg. Seit 1906 erneut in Ffm. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs zog S. als überzeugter Pazifist in die Schweiz, was ihn zahlreichen Angriffen aussetzte. Nach 1918 wurde er in Deutschland rehabilitiert und konnte auch hier wieder ungehindert wirken, neben seiner schriftstellerischen Arbeit u. a. als freier Mitarbeiter der FZ sowie verschiedener ausländischer Tageszeitungen. 1924 ließ S. sich mit seiner Familie in San Remo nieder. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurden seine Bücher in Deutschland verboten und verbrannt; auch wurde S. am 23.3.1934 durch Erlass des preußischen Innenministers die Reichsangehörigkeit aberkannt. Seitdem ist S.s Werk in Vergessenheit geraten.
Neben Romanen, Schauspielen und Dramen veröffentlichte S. u. a. Abhandlungen zur deutschen Literatur. Zu seinen zahlreichen Arbeiten gehören z. B. „Vom Wege“ (Novelle, 1892), „Wieland als Dramatiker“ (1896), „Geschichte des Minnesangs“ (1898), „Der tolle Rittmeister“ (Drama, 1901), „Harry“ (über
Heinrich Heine, 1913), „Inferno“ (Roman aus dem Weltkrieg, 1915/16) und „Das verlorene Paradies“ (1925).
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 437f.,
verfasst von: Birgit Weyel.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/11.857.
GND: 117258970 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Weyel, Birgit: Stilgebauer, Edward. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1349
Stand des Artikels: 24.7.1995