Aus einer alten Gelehrtenfamilie. Sohn des Altphilologen Curt W.
Besuch der Thomasschule in Leipzig. Nach dem Abitur (1887) entschied sich W., entgegen der Familientradition, für das Studium der Physik, das er in Heidelberg, Berlin und (ab 1889) Leipzig absolvierte. Im November 1892 Promotion mit einer „Untersuchung auf dem Gebiet der inneren Wärmeleitung”. Seit 1893 an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in (Berlin-)Charlottenburg. 1896 Herausgabe der von Helmholtz konzipierten „Lehre der Tonempfindung”. 1896 Habilitation bei Eduard Riecke in Göttingen. Von 1898 bis 1905 außerordentliche Professur für Experimentalphysik an der Universität Rostock. Dann zweijährige Tätigkeit an der Bergakademie in Freiberg. 1907 folgte W. einem Ruf des Physikalischen Vereins nach Ffm. Ab 1908 wirkte er zudem als Professor für Experimentalphysik an der Ffter Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften. Außer für die sowohl technische als auch inhaltliche Modernisierung des Physikalischen Vereins setzte sich W. für eine Ausweitung des Lehrangebots der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften ein. Enger Mitarbeiter von
Adickes bei der Vorbereitung der Ffter Universitätsgründung. 1913/14 Ernennung zum Rektor der Akademie. Leitung der 1914 eröffneten Ffter Universität, der W. bis 1916 nicht nur als Rektor, sondern auch als Mitglied des Großen Rats vorstand. Über die komplizierten Gründungsverhandlungen hinaus wirkte W. vor allem während und nach dem Ersten Weltkrieg am Aufbau der Universität und bei der Berufung neuer Dozenten mit. Den Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit bildeten u. a. Fragen der Akustik, die Erforschung der elektrischen Wellen und die Untersuchung der Elektrizitätsleitung bei Gasen. Aus gesundheitlichen Gründen 1932 emeritiert. Neben seiner publizistischen Tätigkeit amtierte W. von 1932 bis 1936 als Präsident der Polytechnischen Gesellschaft.
Als Stadtverordneter (DVP; 1919-24) engagierte sich W. für die juristische und verwaltungstechnische Organisation der Universität.
Neben einer Reihe physikalischer Arbeiten, u. a. „Die Elektrodenlose Ringentladung” (1914) und der Übersetzung von Bailys Werk über die „Spektroskopie” (1908), veröffentlichte W. die Ergebnisse der ersten Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung (mit Bernhard Lepsius, 1911) und eine Schrift zur „Errichtung der Akademie und ihre Entwicklung zur Universität” (1926).
1916 Ernennung zum Geheimen Regierungsrat. 1939 Ehrenbürger der Ffter Universität. 1939, aus Anlass des 25. Jubiläums der Universitätsgründung, Ernennung zum Ehrensenator.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 524f.,
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