Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Frohme, Karl

Frohme, Karl Egon. Maschinenbauer. Politiker. Publizist. * 4.2.1850 Hannover, † 9.2.1933 Hamburg.
Seit 1867 Mitglied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV). Ließ sich im Dezember 1872 in Bockenheim nieder und leitete seitdem die sozialistische Agitation in Ffm. und Umgebung. Nachdem er noch im Mai/Juni 1874 als Ffter Delegierter an der 13. Generalversammlung des ADAV in Hannover teilgenommen hatte, setzte sich F., der inzwischen zu neun Monaten Gefängnis wegen öffentlicher Beleidigung, Vergehens gegen die öffentliche Ordnung und Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt worden war, im Juni 1874 zunächst ins Ausland ab. Ab April 1875 verbüßte er seine Haftstrafe in Wiesbaden. Rückkehr nach Ffm. Seit April 1876 Herausgeber der Ffter sozialdemokratischen Zeitung „Volksfreund“. Bei den Reichstagswahlen 1877 erzielte F. bedeutende Erfolge in den Wahlkreisen Ffm. und Hanau. Nach Einstellen des Ffter „Volksfreunds“ (23.10.1878) versuchte F., das Blatt in neuer Form (u. d. T. „Die Hoffnung“, „Hausfreund“, „Justitia“) weiterzuführen, doch scheiterten diese Bemühungen. Um nach Inkrafttreten des Sozialistengesetzes seinen Lebensunterhalt verdienen zu können, eröffnete F. einen Tabakladen, den er aber schon Mitte 1880 wieder aufgeben musste. Zunächst probierte F., durch persönliche Kontakte zu den Parteiführern im Ffter Raum den Zusammenhalt der Partei in der Zeit des Sozialistengesetzes aufrechtzuerhalten, doch entfernte er sich dann stark von der Parteibasis, die den Aufbau einer neuen illegalen Organisation betrieb. Seit 1879 war er verstärkt publizistisch tätig, jedoch nicht im Sinne der angestrebten Parteiorganisation. Seit 1881 wirkte F. als Mitglied des Reichstags (bis 1924) vor allem auf parlamentarischem Gebiet. Er geriet in Streitigkeiten mit der inzwischen geschaffenen Ffter Parteiorganisation, die sich zunehmend radikalisierte. Vor allem nachdem F. bei den Reichstagswahlen 1884 sein Hanauer Mandat verloren hatte (jedoch durch einen Sieg im Wahlkreis Altona weiterhin dem Reichstag angehörte), ließ der Kontakt zu den Ffter Parteifreunden nach, zumal sich die Differenzen im Verlauf des Dampfersubventionsstreits (1884/85) weiter verschärften. Aufgrund F.s reformistischer Tendenzen kam es schließlich zum völligen Bruch zwischen ihm und der Ffter Sozialdemokratie (1885). Wegen Teilnahme am Kopenhagener Parteikongress (1883) wurde F. zu neun Monaten Gefängnis verurteilt (1886), die er bis August 1887 in der Strafanstalt Preungesheim verbüßte. Kurz darauf aus Ffm. ausgewiesen, lebte er zunächst in Hannover, seit 1890 in Hamburg, wo er hauptsächlich für die gewerkschaftliche Arbeiterbewegung publizistisch tätig war.
Zahlreiche politische Schriften.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 227f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
    [de] => Array
        (
            [0] => Array
                (
                    [value] => literfasst
                )

        )

)

Lexika: Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 77. | Schumacher, Martin (Hg.): M. d. R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945. Eine biographische Dokumentation. Düsseldorf 1991. 3., erw. Aufl. Düsseldorf 1994. (Veröffentlichung der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn).Schumacher: MdR 1994, S. 141, Nr. 416.
Literatur:
                        
Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch 150 Jahre (1834-1984). Ffm. 1984. (Die Hessen-Bibliothek im Insel Verlag).Beier: Arbeiterbewegung 1984, S. 421. | Eichler, Volker: Sozialistische Arbeiterbewegung in Ffm. 1878-1895. Ffm. 1983. (Studien zur Ffter Geschichte 17).Eichler: Arbeiterbewegung 1983, S. 415f.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.614.

GND: 123562198 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Frohme, Karl. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2314

Stand des Artikels: 18.5.1988