Haeberlin, Ernst Justus

Vom Vater, dem Advokaten Conrad Hieronymus H. (1800-1871), der selbst Münzsammler war, wurde H. zur Beschäftigung mit der Antike angeregt.
Von 1857 bis 1867 Schüler des Ffter Gymnasiums. Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und Berlin. Seit 1876 Anwalt beim Landgericht in Ffm.
Von 1875 bis 1900 Mitglied des Ffter evangelisch-lutherischen Konsistoriums als rechtsgelehrter Aktuar. Für seine Verdienste um das Zustandekommen einer neuen evangelischen Kirchenverfassung mit dem Roten Adlerorden ausgezeichnet.
In den 1870er Jahren begann H., Bodenfunde aus dem Ffter Raum zu sammeln. Seine Vorliebe galt Münzen, besonders dem römischen und italischen Schwergeld. Neben seinem Beruf betrieb H. umfassende numismatische Forschungen, zu deren Zweck er weite Reisen unternahm.
Ergebnis dieser Arbeit sind einige wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Münzkunde, darunter H.s Hauptwerk „Aes grave. Das Schwergeld Roms und Mittelitaliens einschließlich der ihm vorausgehenden Rohbronzewährung“ (1910).
H.s bedeutende Münzsammlung wurde nach seinem Tod aufgelöst und in Einzelstücken verkauft; lediglich die „Aes grave“-Sammlung blieb als Korpus erhalten. Die Antikensammlung H.s ging zum größten Teil in den Besitz des Ffter Museums für Vor- und Frühgeschichte (seit 2002: Archäologisches Museum) über.

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