Hof, Wilhelm, gen. Willy. Industrieller. Autosportler. Verkehrsplaner. * 15.11.1880 Limburg/Lahn, † 20.9.1956 Ober-Ramstadt.
Seit 1904 technischer Kaufmann, seit 1907 kaufmännischer und technischer Leiter der „Elektrotechnischen Werke Carl Sevecke“ in Höchst am Main. Seit 1909 beteiligt an der „Quarzgut- und Zirkonglas-Gesellschaft“ in Ffm. mit ihren Werken und Beteiligungen Metallwerke Höchst, Geyseritwerke Usingen und Bauxitwerke Oberhessen, zuletzt als deren Generaldirektor. Als begeisterter Automobilist und Amateurrennfahrer stellte H. Überlegungen zur Anlage kreuzungsfreier Nur-Autostraßen an, die er erstmals 1923 in Baden-Baden anlässlich eines automobilsportlichen Festakts öffentlich aussprach. Gründer (1926) der „Studiengesellschaft für Autobahnbau“, aus der bald darauf (6.11.1926) der „Verein zur Vorbereitung der Autostraße Hamburg – Fft. – Basel“ (Hafraba) hervorging. Als erster Bauabschnitt wurde die Strecke Ffm. – Mannheim projektiert, doch kam es wohl hauptsächlich aufgrund des mangelnden Interesses der jeweiligen Regierungen, die daher auch keine entsprechenden Mittel zur Verfügung stellten, noch nicht zur Ausführung. 1933 wurde die Hafraba nach Berlin verlegt und in „Gesellschaft zur Vorbereitung des Autobahnbaus“ umbenannt, als deren Vorstandsvorsitzender H. nun wirkte. Hitler, dem das Projekt der Gesellschaft vorgestellt wurde, erkannte dessen Wert im Rahmen seines eigenen politischen Programms und gründete zum Zweck der Umsetzung die „Reichsautobahngesellschaft“ (18.8.1933). Fortan galt der Autobahnbau als Hitlers ureigenste Idee. H., der eigentlich richtungweisende Ideengeber, musste aus politischen Gründen auf die selbstständige Durchführung verzichten, arbeitete aber noch bis 1936 in der Reichsautobahngesellschaft mit. Als Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen und damit Oberleiter des Autobahnbaus hatte er selbst jedoch Fritz Todt (1891-1942) vorgeschlagen. Später war H. wieder in der Privatindustrie tätig.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 340,
verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika:
Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Walter Linden in: NDB 9 (1972), S. 374f.
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.692.
GND: 133486125 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Hof, Willy. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2756
Stand des Artikels: 14.8.1989