Kohen, Naphtali (auch: Naftali). Rabbiner. * um 1649 Ostrog (ukrainisch: Ostroh)/Wolhynien, † 24.11.1719 Konstantinopel (heute: Istanbul).
Seit 1704 war K., der den Ruf eines bedeutenden Gelehrten genoss und eine kostbare Bibliothek kabbalistischer Literatur besaß, Rabbiner in Ffm. Am 14.1.1711 brach in seinem Hause ein Brand aus, dem er freien Lauf ließ, sodass das Feuer bis zum Morgen des 15.1.1711 die ganze Judengasse niedergebrannt hatte. Verdächtigt, dass er den Brand verursacht habe, um einen von ihm gefundenen Talisman gegen Feuersgefahr zu probieren, wurde K. verhaftet, aber bald gegen Zahlung einer Kaution wieder freigelassen. Seine Gemeinde, die ein Klagelied über den Brand verfasste, fiel von ihm ab. Im Mai 1711 verließ K. die Stadt.
Verfasser von kabbalistischen und talmudischen Abhandlungen, Gebeten und Gedichten.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 413,
verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika:
Herlitz, Georg/Kirschner, Bruno: Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bde. Berlin 1927-30.JL 4.1 (1930), Sp. 380 (unter Naftali Kohen).
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.223.
GND: 1053398530 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Kohen, Naphtali. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2957
Stand des Artikels: 12.7.1990