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Linel, Albert

Linel, Albert. Eigentl. (bis ca. 1863): Aaron Levy. Dr. jur. Rechtsanwalt. Kunstsammler. Stifter. * 1.1.1833 Blieskastel bei Zweibrücken, † 17.2.1916 Ffm.
Linel, Michael. Eigentl. (bis ca. 1863): Michael Levy. Kaufmann. Kunstsammler. Stifter. * 11.8.1830 Blieskastel bei Zweibrücken, † 25.3.1892 Ffm.
Spätestens seit 1863 als Rechtsanwalt in Ffm. ansässig.
Kurz vor seinem Tod überließ Michael L. den kunsthandwerklichen Teil seiner bedeutenden Kunstsammlung der Stadt Ffm. gegen eine jährliche Leibrente von 10.000 Mark, die wiederum zur Ergänzung der Kunstsammlung verwendet werden sollte. Die Sammlung ging als geschlossener Bestand an das Kunstgewerbemuseum. Nach dem Tod von Michael L. stiftete dessen Bruder Albert L. die einzige ausgezahlte Rate der Leibrente in Höhe von 5.000 Mark zum Ausbau der Sammlung. Zudem stellte die Stadt aus dem für die Leibrente bewilligten Fonds weitere 10.000 Mark für Ankäufe zur Verfügung. Albert L. wurde außerdem in die Kommission für städtische Kunst- und Alterthumsgegenstände gewählt und war somit direkt mit der Verwaltung der Sammlung seines Bruders befasst.
Albert L. besaß selbst eine bedeutende Sammlung von Gemälden, Zeichnungen, Schrift- und Druckgrafiken, Möbeln und anderen kunstgewerblichen Gegenständen, vor allem aber eine hervorragende Sammlung von Stammbüchern der Biedermeierzeit. Auch er überließ seine Sammlung der Stadt Ffm. (gemäß Testamenten von 1901-15). Unter dem Namen „L.-Sammlung“ sollten die beiden Sammlungen der Brüder vereinigt und erhalten bleiben. Zudem sollte Albert L.s Vermögen den Grundstock für eine Stiftung bilden, die den Ausbau der Kunstsammlung ermöglichte. Systematisch wurden die Bestände nach 1921 zur „L.-Sammlung für Buch- und Schriftkunst“ erweitert, einer der bedeutendsten Sammlungen auf diesem Gebiet.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Name der jüdischen Stifter getilgt; die Sammlung hieß von 1940 bis 1946 „Stiftung für Buch- und Schriftkunst“. 1946 wurde die Stiftung der Ludwig-Pfungst-Stiftung angegliedert. Die L.-Sammlung für Buch- und Schriftkunst ist bis heute ein wesentlicher Bestand des (aus dem Kunstgewerbemuseum hevorgegangenen) Museums Angewandte Kunst.
Albert-L.-Straße in der Kuhwaldsiedlung.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 460f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Müller, Bruno: Stiftungen für Ffm. Ffm. 1958.Müller: Stiftungen 1958, S. 121. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 350. | Schiebler, Gerhard: Jüdische Stiftungen in Ffm. Stiftungen, Schenkungen, Organisationen und Vereine mit Kurzbiographien jüdischer Bürger (...). Hg. v. Arno Lustiger im Auftrag der M. J. Kirchheim’schen Stiftung in Ffm. Ffm. 1988, Nachdr. Sigmaringen 1994.Schiebler, S. 61f.
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 273f. | Ffm. und seine Kunstschätze. Ein Wegweiser durch Kunststätten und -museen. Ffm. 1956.Ffm. u. seine Kunstschätze 1956, S. 123, 137. | Hanebutt-Benz, Eva-Maria: Ornament und Entwurf. Ornamentstiche und Vorzeichnungen für das Kunsthandwerk vom 16. bis zum 19. Jahrhundert aus der Linel Sammlung für Buch- und Schriftkunst. Ffm. 1983.Die Linel-Sammlung und ihre Stifter. In: Hanebutt-Benz: Ornament u. Entwurf 1983, S. 179-192. | Schembs, Hans-Otto: Jüdische Mäzene und Stifter in Ffm. Hg. v. d. Moses Jachiel Kirchheim’schen Stiftung. Mit einer Einführung von Hilmar Hoffmann. Ffm. [Copyright 2007].Schembs: Jüd. Mäzene u. Stifter 2007, S. 91f. | Seng, Joachim: Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn. Das Freie Deutsche Hochstift – Ffter Goethe-Museum 1881-1960. Göttingen 2009.Seng: Freies Deutsches Hochstift 2009, S. 28f., 78.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/487.

GND: 140398171 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Linel, Albert. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/3088

Stand des Artikels: 11.3.1991