Kleinhans, Georg Ludwig, gen. Lutz. Fotograf. Bildjournalist. * 31.3.1926 Neu-Isenburg, † 7.6.2011 Ffm.
Nach Kriegseinsatz als Luftwaffenhelfer und bei der Marine schloss K. 1946 seine Schulzeit am Offenbacher Leibniz-Gymnasium mit dem Abitur ab. Schon während des anschließenden naturwissenschaftlichen Studiums an der Ffter Universität kam er in Berührung mit der Fotografie, die er zunächst als Liebhaberei, dann zur Finanzierung des Studiums betrieb. Ab 1949 war K. als Fotograf für verschiedene Tageszeitungen im Rhein-Main-Gebiet, bald (seit 1950) im Hauptberuf, tätig. Neben einer Ausbildung bei der Fotoschule Martha Höpffner in Hofheim bildete er sich autodidaktisch in sämtlichen Anwendungsbereichen der Fotografie weiter. Von 1953 bis 1957 Fotograf für die FR. Seit 1959 Vertragsmitarbeiter, von 1973 bis 1993 festangestellter Fotograf für die FAZ. Daneben war K. als „Hausfotograf“ für eine Reihe weiterer Firmen und Institutionen im Einsatz, so von 1967 bis 1991 für die Deutsche Bank, für die er ab 1970 auch die Kundenzeitung „Geld“ gestaltete.
Über vier Jahrzehnte nahm sich K. der Entwicklung des Stadtbilds ebenso wie der Dokumentation des gesellschaftlichen Lebens in Ffm. aus fotografischer Sicht an. Von 1968 bis 1989 beteiligte er sich maßgeblich an der optischen Gestaltung und Ausstattung des vierteljährlich erscheinenden Magazins „Fft. Lebendige Stadt“. 1971 legte er den vielbeachteten Bildband „Fft.“ vor, der erstmals die im Entstehen befindliche Hochhauskulisse optisch thematisierte. Auch eine 1973 von K. konzipierte Multivisionsschau, mit der sich die Stadt Ffm. in mehreren nordamerikanischen Metropolen präsentierte, trug der radikalen Erneuerung des Stadtbilds Rechnung. Ein weiteres Buch zeigte „Fft. auf einen Blick“ (mit einem Vorwort von
Günther Vogt, 1980), und der Bildband „Fft.“ von 1986 nahm die Bemühungen der Stadt um die Rückgewinnung von Urbanität ins Visier. Anlässlich des 80. Geburtstags von K. 2006 fand in der Alten Oper eine Ausstellung mit Fotografien von ihm statt, die das Erscheinungsbild dieses Gebäudes seit den 1960er Jahren dokumentieren.
K., der sich nicht als Fotoreporter, sondern als Bildjournalist verstand, baute gemeinsam mit seiner Frau Brigitte ein umfangreiches Bildarchiv auf. Um die Verwertungsrechte von Aufnahmen, die K. 1973 während einer gewaltsamen Demonstration im Umfeld des Häuserkampfs in Ffm. machte, führte der Fotograf 2002/03 eine juristische Auseinandersetzung mit der Autorin und Journalistin Bettina Röhl (* 1962).
1982 Bundesverdienstkreuz am Bande.
Grabstätte auf dem Ffter Südfriedhof (Gewann F/854).
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