Besuch der israelitischen Elementarschule und des Königlichen Gymnasiums in Ratibor. Von 1876 bis 1879 Studium der Geschichte, Geografie und Germanistik in Breslau. Von 1879 bis 1882 Tätigkeit als Lehrer an der Samsonschule in Wolfenbüttel. 1880 Promotion mit einer Arbeit über Herzog Welf VI. zum Doktor der Philosophie in Göttingen. 1883 Staatsprüfung in Breslau. Probekandidat, dann Hilfslehrer am Königlichen Gymnasium in Schneidemühl. Seit 1885 Lehrer am Kaiserin-Auguste-Victoria-Gymnasium, einer höheren Mädchenschule, in Schneidemühl. Seit 1890 stellvertretender Leiter, seit 1892 Rektor der Mädchenschule der israelitischen Gemeinde in Berlin. Im November 1899 wurde A. als Nachfolger von
Hermann Baerwald zum Direktor der Realschule der israelitischen Gemeinde (Philanthropin) in Ffm. gewählt. Er leitete das Philanthropin, das seinerzeit als eine der größten und bedeutendsten jüdischen Bildungsstätten in Deutschland galt, von 1900 bis zu seinem Tod. Er selbst unterrichtete, vor allem in den höheren Klassen, Religion und jüdische Geschichte. Zum 100. Schuljubiläum 1904 verfasste er zusammen mit seinem Amtsvorgänger
Hermann Baerwald die „Festschrift zur Jahrhundertfeier der Realschule der Israelitischen Gemeinde (Philanthropin) zu Ffm. 1804-1904“. Im selben Jahr wurde der Schule erstmals ein Kindergarten angeschlossen. Vor allem aber erreichte A. in seiner Amtszeit, dass das Philanthropin ein neues und modernes Gebäude in der Hebelstraße 17 beziehen konnte (1908). Seine Pläne, die Schule nun zu einer Vollanstalt mit der Möglichkeit zur Ableistung der Reifeprüfung auszubauen, zerschlugen sich mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs.
Mitbegründer, später Ehrenvorsitzender des „Verbands der jüdischen Lehrervereine im Deutschen Reiche“.
A. beteiligte sich aktiv am jüdischen Gemeindeleben in Ffm., u. a. als Mitbegründer des „Anti-Tauf-Komitees“. Freimaurer, u. a. als Mitglied und zeitweise Präsident der Fft.-Loge. Auch auf sozialem Gebiet engagierte sich A. für Kinder und Jugendliche. So setzte er sich für das Angebot von Unterrichtskursen für ostjüdische Jugendliche und die Einrichtung eines Heims für berufstätige junge Mädchen ein.
Verfasste weitere Schriften zur Geschichte der Welfen sowie Beiträge in der Deutschen Schulzeitung, der Allgemeinen Zeitung des Judentums und der Zeitschrift „Im neuen Reich“.
1904 Roter Adlerorden IV. Klasse. 1908 Kronenorden III. Klasse.
Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in Ffm.
Die Loge in Schneidemühl, der A. zeitweise angehörte, wurde nach ihm benannt.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 15,
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