Jurastudium in Bonn und Heidelberg. Bereits 1821 Promotion. Aufstieg in der Ffter Justizverwaltung: 1834 Stadtgerichtsrat, 1838 Stadtgerichtsvizedirektor, 1839 Stadtgerichtsdirektor, 1846 Appellationsgerichtsrat.
M. gehörte den Ffter politischen Gremien von 1833 bis zum Ende der Freien Stadt 1866 an, war 1851 Präsident der Gesetzgebenden Versammlung, bekleidete zweimal das Amt des Jüngeren Bürgermeisters (1842 und 1844), dreimal das des Älteren Bürgermeisters (1849, 1860 und 1863) und leitete nach der preußischen Besetzung vom 27.7.1866 bis zur Konstituierung des Magistrats am 27.2.1868 die Amtsgeschäfte. Daneben war er von 1861 bis 1866 Gesandter Fft.s am Deutschen Bundestag. M. spielte in den dreieinhalb Jahrzehnten seiner Zugehörigkeit zu Senat und Gesetzgebender Versammlung eine maßgebliche Rolle in der Ffter Stadtregierung – trotz oder gerade wegen seiner politischen Biegsamkeit. Im Senat kritisierte M. vollmundig die preußischen Forderungen (was ihm unmittelbar nach der Okkupation Fft.s durch Preußen im Juli 1866 eine dreitägige Geiselhaft in Köln eintrug), in persönlichen Mitteilungen und Gesprächen mit preußischen Vertretern betrieb er eine vorsichtige Annäherung. Im preußisch besetzten Fft. trat der erfahrene Taktiker in den Vordergrund, als offenbar wurde, dass der amtierende Ältere Bürgermeister
Carl Fellner von der Situation überfordert war. Nach
Fellners Suizid wurde M. prompt mit dem Bürgermeisteramt betraut und führte im August 1866 in Brünn die Verhandlungen mit
Bismarck und Wilhelm I. über die Einverleibung Fft.s in Preußen, die ihm als bereits „beschlossene Sache“ eröffnet wurde. Über den Ausgang der Gespräche hielt sich M. in Ffm. bedeckt, ein Umstand, der bald darauf das Ende seiner politischen Laufbahn bedeutete. Breite Kreise der Ffter Bürgerschaft warfen M. vor, durch sein Taktieren die Stadt zu lange im Unklaren über das preußische Annektionsvorhaben gelassen zu haben.
Nach seinem Rückzug aus der Stadtpolitik war M. von 1874 bis zu seinem Tod Präsident des lutherischen Konsistoriums.
Verheiratet (seit 1830) mit Susanna Wilhelmine M., geb. Lochner (1800-1872), einer Schwester des in Ffm. gebürtigen Aachener Unternehmers Johann Friedrich Lochner (1798-1886). Die einzige Tochter Susanna Christiane Friederike, gen.
Anna (1834-1913), war seit 1873 in zweiter Ehe verheiratet mit dem Maler
Peter Burnitz.
Teilnachlass im ISG.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 71f.,
(redigierte Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon).