Erstmals trat „die Neuberin“ während der Herbstmesse 1736 durch Vermittlung des hiesigen Handelsunternehmens „B. Metzler seel. Sohn und Co.“ in Ffm. auf. Mit ihrer Wandertruppe gastierte sie auf dem Liebfrauenberg. Vor der Eröffnung ihres Gastspiels ließ N. einflussreichen Ffter Persönlichkeiten eine Werbeschrift „Über die Schaubühne“ zukommen, welche den sittlichen Wert und die Erneuerung des Schauspiels behandelte. Der Spielplan der N.’schen Truppe bestand vornehmlich aus Werken der französischen Klassiker (Racine, Molière,
Voltaire u. a.). Den Aufführungen gingen „Allegorische Spiele“ voran, meist von N. selbst verfasst, etwa „Die Herbstfreude“. Der anspruchsvolle Darstellungsstil der „Neuberin“ zog auch diejenigen Ffter Kreise ins Theater, die den oft groben und niveaulosen Harlekinaden der Wanderbühnen bisher ferngeblieben waren. Trotz beachtlicher Publikumserfolge war die finanzielle Lage der Prinzipalin so schlecht, dass sie bei Ffter Familien Darlehen aufnahm. Auf ihren Antrag beim Rat wurden ihrer Truppe eine Verlängerung des Gastspiels und weitere Auftritte bei der Frühjahrsmesse 1737 genehmigt.
Danach gastierte N. erst wieder 1745 zur Kaiserkrönung Franz I. in Ffm. Diesmal fanden ihre Auftritte weniger Anklang. Mit einer Reihe von Eingaben erreichte sie schließlich eine Verlängerung des Gastspiels. Bald darauf trennte sich ein Teil des Ensembles von ihr. N.s finanzielle Lage wurde so schlecht, dass sie sogar Requisiten und Kostüme verkaufen musste. Nach der Frühjahrsmesse 1746 verließ sie Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 92,
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