Naturwissenschaftliches Studium in Göttingen und Heidelberg. 1857 Promotion. 1860 Begründer einer chemischen Fabrik in Offenbach. Seit 1865 in Ffm., zunächst als Inhaber eines chemisch-technischen Privatlabors. Von 1869 bis 1877 Dozent für Chemie und Mineralogie. 1891 vereidigter Handelschemiker. 1895 Lebensmittelchemiker. 1897 Ernennung zum Professor.
Spätestens seit 1869 wirkte P. für den Physikalischen Verein, dem er zwischen 1880 und 1898 (mit Unterbrechungen) vorstand. Er unterstützte maßgeblich den 1887 eröffneten Neubau des Vereins in der Stiftstraße 32. Mitglied des vereinsinternen elektrotechnischen Ausschusses und Mitbegründer des medizinischen Röntgen-Instituts. Vertreter des Vereins bei der Senckenbergischen Bibliotheks-Kommission (bis 1913). Von 1880 bis zu seinem Tod Redakteur der Jahresberichte des Physikalischen Vereins. Mitbegründer (1869) und Präsident (seit 1872) der Ffter Chemischen Gesellschaft.
P., selbst ein begeisterter Bergsteiger, der ein Dutzend Erstbesteigungen meisterte, engagierte sich stark für das deutsche Alpenvereinswesen. Er initiierte 1869 die Gründung der Sektion Ffm. des Deutschen Alpenvereins, deren Vorsitz er übernahm und bis zu seinem Tod 1918 innehatte, und 1873 den Zusammenschluss des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins, dessen Zentralausschuss auf P.s Betreiben nach Ffm. verlegt wurde. P. wurde erster Präsident der zusammengelegten Vereine („Centralpräsident“, 1874-76) und verfasste viele Beiträge zur Alpinistik in den von ihm mitbegründeten Vereinszeitschriften. Unter seiner Ägide wurden vom Alpenverein zahlreiche Hütten errichtet, u. a. von der Sektion Ffm. das Gepatschhaus (1873) und das Taschachhaus (1874) in den Ötztaler Alpen, dem Sektionsgebiet des Ffter Zweigs.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen und Vorlesungen.
1883/84 Herausgeber der „Deutschen Touristenzeitung. Zeitschrift für Touristik, Geographie und Naturkunde“.
Seit 1899 Ehrenmitglied, seit 1906 Ewiges Mitglied des Physikalischen Vereins.
Marmorbüste im Physikalischen Verein.
Die Ehrengrabstätte von P. auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann A 61) wurde von dem Ffter Künstler und Kunsthistoriker
Julius Hülsen gestaltet. Auf dem Grabstein aus einem Taunus-Felsblock befand sich ein Bronzereliefporträt, das inzwischen entfernt wurde (Stand: 24.5.2019).
1895 wurde ein Gipfel in den Ötztaler Alpen P. zu Ehren „P.spitze“ (3.484 Meter) benannt.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 130f.,
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