Besuch der Wöhlerschule. Elementarunterricht an der Städelschule bei
Hasselhorst und
Kaupert. Von 1891 bis 1894 Atelierschüler am Städel bei
Sommer und
Hasselhorst. Studium an der Technischen Hochschule in (Berlin-)Charlottenburg (1894-98) und an der Universität Berlin (1897-98). Seit 1898 in Ffm. ansässig. Zahlreiche Studienreisen nach Italien, England, Frankreich, Holland und Belgien. Teilnahme an den Ausgrabungen in Milet in Kleinasien (1901-02 und 1904-05), wozu er eine ausführliche Baubeschreibung und Rekonstruktion des Nymphaeums in Milet (1919) veröffentlichte. Ausgedehnte Lehrtätigkeit: seit 1902 Dozent für Kunstgeschichte und Perspektive am Städel; seit 1903 Privatdozent, seit 1911 außerordentlicher Professor für Baugeschichte und Ornamentik an der Technischen Hochschule Darmstadt; von 1907 bis 1914 Dozent für Kunstgeschichte und Stillehre an der Kunstgewerblichen Abteilung der Schule des Frauenbildungsvereins; von 1908 bis 1912 Dozent für moderne Gartenarchitektur, allgemeine Kunstlehre und Entwerfen an der Königlichen Lehranstalt für Gartenbau in Geisenheim; von 1911 bis 1922 Dozent für Kunstgeschichte und Stillehre an der Zeichenakademie Hanau; von 1916 bis 1918 Lehrer für allgemeine Kunstlehre und Geschmackbildung beim Ffter Modebund; seit 1921 Dozent für Kunstgeschichte und Stillehre an der städtischen Fachschule für Buch- und Kunstgewerbe (seit 1924: Berufsschule III für Graphik und gestaltende Gewerbe); seit 1922 Dozent für Kunstgeschichte und Perspektive an der Ffter Kunstgewerbeschule; zudem im Ersten Weltkrieg ehrenamtlicher Lehrer für Erdkunde, Geschichte und Deutsch an der Ffter Musterschule. Vorträge im Ffter Volksbildungsheim und im Ffter Rundfunk. Ausgedehnte Vortragsreisen. Beliebt aufgrund seiner fachkundigen Führungen durch die Ffter Altstadt. Kenner der jüdischen Geschichte in Ffm., vor allem des alten Jüdischen Friedhofs am Börneplatz (vgl. „Der alte Judenfriedhof in Ffm.“, Rundfunkvortrag von 1928, im Druck 1932 posthum). Berater und Förderer von
Isidor Kracauer.
Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Vereinigungen, u. a. im Ffter Bund für Volksbildung, im Verein für Ffter Geschichte und Altertumskunde sowie in der Gesellschaft zur Erforschung jüdischer Kunstdenkmäler.
In seiner Dissertation (1897) über das Palais
Thurn und Taxis in Ffm. wies H. erstmals wieder auf
Robert de Cotte als den eigentlichen Erbauer des Palais hin. Weitere Schriften: „Stein-Masken an Baudenkmälern Alt-Fft.s“ (1905) und „Der Stil Louis Seize im alten Fft.“ (1907). Mitarbeiter des Werks „Die Baudenkmäler in Ffm.“ (3 Bde., 1896-1914) und der „Allgemeinen Deutschen Biographie“. Auf H.s Vermittlung wurde der künstlerische Nachlass von
Salins de Montfort vom HMF übernommen.
Werke als Maler und Zeichner: Landschaftsgemälde, Porträts (u. a. von
Wilhelm Merton und
Theodor Stern), Entwürfe für Grabdenkmäler, grafische und dekorative Arbeiten. H. befasste sich außerdem mit der Physiologie des Zeichnens und mit der Restaurierung von Gemälden. Er entwickelte das nach ihm benannte „H.’sche Verfahren“ zur Härtung des Malgrundes und eine besonders haltbare Freskotechnik auf Beton.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 359f.,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.