Studium in Löwen. Erwerb der Magisterwürde. 1540 Priesterweihe. Als Geistlicher betreute P. reformierte Gemeinden in Straßburg (1543-47) und im englischen Glastonbury. Nach der Thronbesteigung von Königin Maria der Katholischen musste er Ende 1553 England verlassen. Gemeinsam mit 24 wallonischen Familien gelangte er über Antwerpen nach Ffm. Nachdem die Glaubensflüchtlinge in dem Patrizier
Johann von Glauburg einen einflussreichen Fürsprecher gefunden hatten, wurden sie per Ratsbeschluss am 18.3.1554 in Ffm. aufgenommen. Der Ratsbeschluss markiert zugleich das Gründungsdatum der Französisch-reformierten Gemeinde in Ffm. Für ihre Gottesdienste überließ man der Gemeinde die Weißfrauenkirche (nachdem das Weißfrauenkloster nach der Reformation aufgehoben worden war). P. verfasste eine Gemeindeordnung, die vom Rat anerkannt und 1554 gedruckt wurde. Als Verfasser zahlreicher theologischer (Streit-)Schriften und Übersetzungen hat P. dem religiösen Leben in Ffm. in der Mitte des 16. Jahrhunderts manche Anregung gegeben, etwa in liturgischen Fragen wie der Abendmahlslehre. P.s engagiertes, aber oft zu scharfer Polemik neigendes Verhalten brachte ihn bald in Gegensatz zu den lutherischen Prädikanten, aber auch zu Teilen seiner eigenen Gemeinde. Es wurde schließlich Anklage gegen ihn erhoben. Der mit P. befreundete Reformator
Johannes Calvin führte das Schiedsgericht an, um den Streit zu schlichten. Am 20.10.1556 trat P. freiwillig von seinem Pfarramt zurück, blieb aber weiterhin in Ffm. und griff wiederholt mit Streitschriften (u. a. im Mai 1557 mit dem „Antidotus“) in die Glaubensauseinandersetzung der verschiedenen Ffter protestantischen Gemeinden ein.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 150,
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