Nach der Ausbildung zum Buchhändler und der Beschäftigung als Werbeleiter in einer schlesischen Maschinenfabrik zog der junge Kaufmann nach Ffm. An der Ffter Universität studierte er Wirtschaftswissenschaften und wurde zum Dr. rer. pol. promoviert. Nebenbei arbeitete S. als Anzeigenleiter für den Ffter General-Anzeiger. In der Redaktion des Nachrichtenblatts lernte er die Volontärin und spätere Schriftstellerin
Fridel Graubner kennen; sie heirateten 1927. In Mannheim, wo S. als stellvertretender Verlagsdirektor der Neuen Badischen Landeszeitung tätig war, wurde 1929 die einzige Tochter Renate, gen.
Renee Nuni (seit 1949 verh. Fuller, Dr. phil., Psychologin), geboren.
Etwa 1930 trat S. in die Geschäftsleitung der Ffter Zeitungsgruppe ein, in der seinerzeit Ffter Zeitung (FZ), Neue Zeitung, Stadtblatt sowie die „Ffter Illustrierte“ kooperierten. Außerdem leitete S. ab 1931 das Anzeigenressort der FZ. In enger Zusammenarbeit mit dem Verlagsgeschäftsführer Wendelin Hecht (1893-1947) entwickelte er den innovativen „Ffter Umbruch“ (auch: „Ffter Layout“) für die Anzeigenseiten und besonders für den wöchentlichen Stellenmarkt. Der Erfolg des neu gestalteten Anzeigenteils bewahrte das nach 1933 politisch unter Druck stehende liberale Blatt vor der wirtschaftlichen Pleite. Als S. im Frühjahr 1938 ein berufliches Angebot vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda erhielt, lehnte er ab. Gemäß der Nürnberger Gesetze von 1935 wurde seine Ehefrau als „Halbjüdin“ diskriminiert. Im Sommer 1938 emigrierte die Familie S. in die USA. Der überzeugte Quäker sprach zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort Englisch.
Zunächst begann S. eine Tätigkeit als Chef und Werbemanager der „German Tribune“, herausgegeben von der Carl-Schurz-Foundation. 1944 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und wurde in den Mitarbeiterstab der „New York Times“ berufen. Ab 1950 leitete er deren internationales Anzeigengeschäft. Nach dem Zweiten Weltkrieg unternahm S. regelmäßig Reisen für die „Times“, meist in Begleitung seiner Frau
Fridel S., die sich zwischenzeitlich als Schriftstellerin einen Namen gemacht hatte. Nicht nur für deutsche und französische Politiker war „Eric the Fantastic“ stets gefragter Partner in Angelegenheiten der Kommunikation und Werbung. Die „International Advertising Association“ berief ihn zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit.
S. erhielt seine enge Verbindung zu Ffm. immer aufrecht. Nachdem er 1970 in den Ruhestand getreten war, wurde er offiziell als Berater für die Stadt Ffm. tätig: als „unser Mann in New York“. In dieser Funktion kümmerte er sich erfolgreich etwa um die Vermarktung von Ffm. bei US-amerikanischen Geschäftsleuten und Touristen.
Am 21.9.1967 starb
Fridel S. während einer Reise in Warschau. S. sorgte dafür, dass sie auf dem Oberräder Waldfriedhof beigesetzt wurde: „Sie kam zurück in ihre alte Heimat“, sagte er. Dem Wunsch, nach seinem Tod neben seiner Ehefrau in Ffm. bestattet zu werden, wurde bislang nicht entsprochen. S. starb 1990 im Alter von 89 Jahren in Stamford. „Sein unermüdlicher Einsatz für die deutsch-amerikanische Freundschaft und deren Vertiefung, sein Engagement als Emigrant für die Wiederherstellung des deutschen Ansehens in der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg und sein öffentlicher Appell an die Amerikaner während des Krieges, sie sollten sich konstruktive Gedanken machen und lernen, mit den Nachkriegsdeutschen zu leben, brachten ihm hohe Anerkennungen ein.“ (Fischer: Die Stoetzner Story 1986, S. 9.)
1979 Ehrenplakette der Stadt Ffm. 1980 Großes Bundesverdienstkreuz.
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