Sohn des Bankiers Karl S. (1859-1931) und dessen Ehefrau Edith, geb. Kohn-Speyer (* 1863). Enkel von
Rudolph S. Neffe von
Emil S.1907 Abitur am Goethe-Gymnasium in Ffm. Studium der Nationalökonomie und Sozialwissenschaften in Grenoble, Straßburg, München und Freiburg (dort 1911 promoviert mit einer Arbeit über „Die Anfänge der materialistischen Geschichtsauffassung“). 1914 geriet S. auf einer Studienreise durch Südafrika infolge des Kriegsbeginns in englische Internierung (bis 1920). Nach der Habilitation mit einer Schrift über „Die Grundlagen der politischen Parteibildung“ in Ffm. 1921 Privatdozent, ab 1930 außerordentlicher Professor für Soziologie an der Ffter Universität. 1933 Entzug der Lehrbefugnis. 1937 Emigration in die USA, wo er u. a. am Claremont College/Kalifornien lehrte (1937-45). 1954 wurde S. von der Ffter Universität zum ordentlichen Professor (emeritus) ernannt. Zuletzt (seit 1960) lebte er in der Schweiz.
Obgleich S. von vornherein eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen hatte und nicht im Bankwesen tätig war, fungierte er von 1922 bis zu seiner Emigration 1937 als Teilhaber des familieneigenen Bankhauses Gebrüder S. in Ffm.
Zahlreiche soziologische Schriften, darunter mehrere Untersuchungen zur Erforschung des Nationalbewussteins („Nationales Gemeinschaftsgefühl und wirtschaftliches Interesse“, 1929, „Imperialismus und Nationalbewußtsein“, 1959, u. a.) und des Antisemitismus („Vorurteile und Instinkte“, 1923, „Die zwei Wurzeln und Formen des Judenhasses“, 1959, u. a.), sowie Artikel zu volkswirtschaftlichen Themen, u. a. in der FZ.
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