Günter Lattermann

Geboren 1943 in St. Ingbert/Saar. Chemiestudium, parallel dazu vier Semester Alte Geschichte, Archäologie, römische Numismatik in Mainz. 1969 Dipl.-Chemiker. 1974 Promotion zum Dr. rer. nat. mit einer Dissertation in Makromolekularer Chemie. Von 1975 bis 1976 Postdoktorat am Laboratoire de Chimie Macromoléculaire, Université Paris VI. Von 1978 bis 2008 Wissenschaftlicher Assistent/Akademischer Direktor mit eigener Arbeitsgruppe über Flüssigkristalle an den Universitäten Mainz, München, Bayreuth. 64 naturwissenschaftliche Publikationen, zwei Patente.
Von 2007 bis 2011 Vorsitzender der Deutschen Flüssigkristall-Gesellschaft und der Alfred-Saupe-Stiftung.
Ehrungen: 1974 Preis der Stadt Mainz für die beste Promotion des Jahres. 2000 Ehrenpromotion, Technische Universität Kaunas (Litauen). 2008 Gastdozentur am Laboratoire de Physique des Solides, Université Paris XI, Orsay. 2009 Ben Sturgeon Lecture „Liquid crystalline gels and nano composites“, British Liquid Crystal Conference, Bristol.

Seit 2014 Vorlesung „Geschichte und Grundlagen historischer polymerer Materialien“, Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin. Ab 2018 zusätzliche, zweite Vorlesung „Polymere Materialien und Design – Geschichte, Grundlagen und Technik“. Von 2014 bis 2018 Lehrauftrag für Seminar „Kulturgeschichte polymerer Materialien“, TU München. 2020 Lehrauftrag für zwei Seminare „Planung eines Kunststoffmuseums in Industrienachfolgebauten“, TU Cottbus. 39 kunststoffgeschichtliche Publikationen, 60 Vorträge.
Seit 2005 (Gründungs-)Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kunststoffgeschichte dgkg. Von 2008 bis 2022 Leiter, Organisator bzw. Vorsitzender des Programmkomitees von sechs internationalen Plastics Heritage Konferenzen. 2009 Gründung des „International Journal of Plastics History e-plastory“. Seit 2014 stellvertretender Vorsitzender des Dokumentationszentrums Materialgeschichte DOMA, Berlin. Seit 2018 (Gründungs-)Vorsitzender der Plastics Heritage European Society PHEA.
Ehrung: Seit 2019 Honorarprofessor für historische polymere Materialien, Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin.

Seit 1990 Privatsammlung mit ca. 1.600 Objekten aus historischen polymeren Materialien („Hipoms“)/Kunststoffen bis 1945. Schwerpunkt: „Vergessene Pioniere des Kunststoffdesigns in Deutschland“.

Publikationen zur Kunststoffgeschichte und zu Objekten aus historischen polymeren Materialien (in Auswahl):
- Bauhaus ohne Kunststoffe? – Kunststoffe ohne Bauhaus? In: Form + Zweck 20 (2003), S. 110-127.
- Das Stapelservice von Christian Dell. In: Kai Buchholz/Klaus Wolbert (Hg.): Im Designerpark. Leben in künstlichen Welten. Begleitbuch zur Ausstellung des Instituts Mathildenhöhe, Darmstadt. Darmstadt 2004, S. 808-811.
- Das Stapelservice von Christian Dell. In: Gerda Breuer (Hg.): Designgeschichte ausstellen. Die Designsammlung der Universität Wuppertal. Wuppertal 2005, S. 102-109.
- Resopal – weit mehr als Laminat / Resopal – Much more than a laminate. In: Romana Schneider/Ingeborg Flagge (Hg.): Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche / The Aesthetics of the Surface. Begleitbuch zur Ausstellung im DAM, Ffm. Berlin 2006, S. 10-19, 193f.
- Die Dellsche Phenoplast-Leuchte. In: Bakelit 100. Kunststoffe aus Erkner erobern die Welt. Begleitbuch zur Ausstellung des Freundeskreises Chemie-Museum. Erkner 2009, S. 44-47.
- Ein Stoff für alle Fälle. In: Beate Manske (Hg.): Ein Stoff für alle Fälle. Begleitbroschüre zur Ausstellung der Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung. Bremen 2011, S. 7-32.
- (mit Dietmar Linke) Geschichte und Restaurierung der Kaffeekanne des gelben Resopal-Geschirrs von Christian Dell. In: e-plastory 2013, Nr. 1, S. 1-18.
- Was sind eigentlich Harze? In: e-plastory 2013, Nr. 2, S. 1-9.
- The Matrix Design. In: e-plastory 2016, Nr. 1, S. 1-25.
- Die H. Römmler AG und das Harnstoffharz-Patent Nr. 137745. In: Robin Rehm/Christoph Wagner (Hg.): Design-Patente der Moderne. Berlin 2019, S. 198-203.
- Das Dellsche Stapelgeschirr. In: ebd., S. 330-333.
- Der Bauhausmeister Christian Dell. Pionier des Kunststoffdesigns. In: bauhaus – form und reform. Von der Reformbewegung des Kunstgewerbes zum Wohnen mit Ikonen. Katalog zur Ausstellung im Landesmuseum Mainz. Leipzig 2019, S. 38-42.
- Christian Dell und die Römmler AG in Spremberg. In: Ulrike Kremeier/Ulrich Röthke (Hg.): Das Bauhaus in Brandenburg. Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne. Katalog zur Ausstellung im Brandenburgischen Landesmuseum für Moderne Kunst, Cottbus. Cottbus 2019, S. 72-76, 83-93.
- (mit Marina Budnitskaya) Die Phenoplastleuchte von Christian Dell in der Sowjetunion. In: ebd., S. 77-82.

Stand: 1.9.2023

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