Mile Braach, geb. Hirschfeld
Geboren 1898 in Ffm. Aufgewachsen als Älteste von sechs Kindern eines Lederwarenfabrikanten. Bis 1914 Besuch der Schillerschule in Ffm. Dann Mitarbeit in der väterlichen Firma. 1920 Heirat mit dem Journalisten und Schriftsteller Johannes Heinrich Braach (1887-1940), der später als Theaterintendant in Mönchen-Gladbach, dann als Redakteur in Hildburghausen wirkte. 1921 Geburt der Tochter Bergit. Tätigkeit als freie Journalistin bis zum Berufsverbot durch die nationalsozialistische Reichsschrifttumskammer 1936. Anstellung in einem Einzelhandelsgeschäft der Miederwarenbranche in Ffm. Über die Kriegsjahre nahm Mile Braach ihre alten Eltern Otto und Marianne Hirschfeld bei sich auf und bewahrte sie dadurch vor der Deportation. Nach dem Krieg baute sie, zunächst zusammen mit ihrem Vater, eine Lederhandlung in Ffm. auf, die sie bis 1986 fortführte. Erst nach Aufgabe der Firma konnte sich Mile Braach wieder intensiv der schriftstellerischen Tätigkeit widmen; sie verfasste insbesondere autobiographische Werke und sprach als Zeitzeugin, u. a. über die Jahre unter dem NS-Regime, vor Schulklassen und einem breiteren Publikum. Für den zweiten Band der Ffter Biographie (1996) schrieb sie die Artikel über Arthur und Marie Eleonore Pfungst.
Werke: „Wenn meine Briefe Dich erreichen könnten…“ (Aufzeichnungen 1939-45, insbesondere Tagebuchbriefe an die nach England emigrierte Tochter, 1987), „Rückblende“ (Erinnerungen, 1992), „Ferne Nähe“ (Briefe und Erinnerungen 1939-45, mit der Tochter Bergit Forchhammer, 1997) sowie kleinere, oft biographische Beiträge und Forschungen zur Ffter Geschichte, u. a. über Marie Eleonore Pfungst (1995) und Johann Wilhelm Abraham Jäger (1997).
Gestorben 1998 in Ffm.
Stand: 29.5.2015