H. begann 1814 als Chorsänger am Ffter Theater, wo er 1815 seine erste Solopartie erhielt. Von 1817 bis 1821 Opernsänger (Bass) in Mainz. Dann als Schauspieler und Opernsänger (Bass/Bassbuffo) nach Ffm. zurückgekehrt, wirkte er bis zu seiner Pensionierung 1866 am Stadttheater. In Ffm. äußerst beliebt als Dialektschauspieler und berühmt als Lokalkomiker, machte H. sich aber auch auf Gastspielreisen einen Namen. Als Charakterdarsteller lag ihm besonders der Typ des mittelständischen Spießbürgers der Biedermeierzeit, den er zugleich grotesk-lächerlich und satirisch-polemisch zu präsentieren verstand. Insofern boten die Lokalstücke von
Carl Malss ideale Rollen für H., dem andererseits der eigentliche Durchbruch
Malss’ mitzuverdanken ist. „Die Entführung oder Der alte Bürger-Capitain“ wurde am 13.8.1821 mit H. in der Titelrolle uraufgeführt und war fortan äußerst erfolgreich.
Malss schrieb daraufhin die „Hampelmanniaden“ für H., von denen die erste unter dem Titel „Die Landpartie nach Königstein“ am 26.11.1832 uraufgeführt wurde. Als „Hampelmann“ stand H. insgesamt 247-mal auf der Ffter Bühne. Das Ffter Lokalstück erlebte einen Höhepunkt seiner Entwicklung. Am 12.11.1864 feierten 300 Gäste H.s 50. Bühnenjubiläum mit einem Bankett im Saalbau, dessen Saal mit von
Wilhelm Beer gemalten Darstellungen H.s in seinen verschiedenen Rollen geschmückt war.
Mitglied der Künstler- und Gelehrten-Gesellschaft „Iris“.
Theoretische Schriften über den Schauspielstil in Lokalpossen (zusammengefasst in „Die Ffter Localstücke auf dem Theater der freien Stadt 1821-1866 – Skizzen aus meinem Schauspielerleben“, Autobiographie, 1867). Verfasser von – allerdings erfolglos gebliebenen – Lokalstücken („Hampelmann als Schauspieler“, 1838; „Mitten in der Nacht“, 1843; „Duell in der Hasengasse“, 1847; „Hampelmann auf Freiersfüßen“, 1854).
1824 Ehrenmitglied der SNG. 1866 Ehrenmitglied des Ffter Stadttheaters.
Reliefbüste (um 1904) unter den Vertretern der heimischen Künste an der Westfassade vom Südbau des Neuen Rathauses in der Buchgasse.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 305,
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