Verheiratet (seit 1962) mit der Bibliothekarin Dorit B. Eine Tochter, zwei Söhne.
Bei Ende des Zweiten Weltkriegs flohen B. und seine jüngere Schwester ohne Eltern im Februar 1945 mit einem Evakuierungszug vor der Roten Armee in Niederschlesien. (Die Mutter war bereits drei Jahre zuvor verstorben, und der Vater war als Soldat zum Kriegsdienst eingezogen.) B. gelangte nach Eisenach, wo er von 1948 bis 1952 das humanistische Luther-Gymnasium bzw. (seit 1950) die daraus hervorgegangene Luther-Oberschule besuchte. Mit der Konfirmation 1948 im Kreis Arnstadt trat er in die evangelische Kirche ein. In Eisenach sang er im Bachchor an der Georgenkirche unter der Leitung des späteren Thomaskantors Erhard Mauersberger (1903-1982). Zur Familienzusammenführung mit Vater und Schwester übersiedelte B. 1952 aus der DDR nach Ffm., wo er das Abitur 1954 am Lessing-Gymnasium nachholte. Danach studierte er Theologie in Ffm., Marburg, Bonn, Mainz, Edinburgh und Genf. In seiner Studentenzeit engagierte er sich als Chorsänger in der Dreikönigskantorei unter
Kurt Thomas. Nach Abschluss seiner Ausbildung 1961 war B. zunächst als Pfarrer im Schuldienst in Geisenheim/Rhein tätig. Von 1963 bis 1968 wirkte er als Pfarrer der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache und der Seemannsmission in Glasgow (vgl. sein Buch „Deutsche als Ausländer in der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Schottland“, 2000). Bereits hier leistete er eine aktive Kulturpolitik, indem er mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes prominente deutsche Schriftsteller zu Lesungen nach Schottland einlud.
1968 kehrte B. nach Ffm. zurück, um als Krankenhauspfarrer an den Universitätskliniken tätig zu werden, und wurde zum Mitinitiator der neuen Seelsorgebewegung. Von 1974 bis 1982 war er Studienleiter am Seminar für (therapeutische) Seelsorge der EKHN in Ffm.-Niederrad; zudem gehörte er 1979 zu den Gründern des „International Council on Pastoral Care and Counseling“ (ICPCC), des von der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie mitgetragenen internationalen Verbands für Seelsorge und Beratung, dem er zeitweise als Präsident vorstand, und er gab einige Sammelbände zu diesem Gebiet heraus. Von 1982 bis 1990 wirkte B. als Pfarrer der Evangelisch-lutherischen St. Paulsgemeinde an der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg. Seit 1985 amtierte er zudem als Dekan für Ffm.-Innenstadt. Als Idee aus seiner Dekanszeit betrieb er die Gründung der Ffter
Telemann-Gesellschaft, auf deren Gründungsveranstaltung am 14.9.1992 er zum Vorsitzenden gewählt wurde; später wurde er auch zum Ehrenmitglied der Gesellschaft ernannt. Anlässlich der 150-Jahr-Feier der Deutschen Nationalversammlung 1998 setzte sich B. erfolgreich für die Neuvergoldung des (etwa sieben Meter hohen) Kreuzes auf der Paulskirche ein, die vom „Verband der Auslandsbanken in Deutschland“ mit Sitz in Ffm. finanziert wurde.
Veröffentlichungen zur Ffter Kirchengeschichte: „Die Alte Nikolaikirche am Römerberg. Studien zur Stadt- und Kirchengeschichte“ (als Herausgeber zusammen mit Roman Fischer, 1992), „Alte Nikolaikirche“ (Kirchenführer, 1995, 3. Aufl. 2023), „Das Kreuz auf der Paulskirche. Quellen zur Kirchengeschichte der Paulskirche (1833-1953)“ (als Herausgeber, 1999), „Durchs Kreuz zur Krone. Quellen zur Geschichte der Paulskirchengemeinde im 20. Jahrhundert“ (als Herausgeber, 2003), „
Karl Veidt (1879-1946). Paulskirchenpfarrer und Reichstagsabgeordneter“ (als Herausgeber, 2006) u. a.
Weitere Herausgabearbeiten: „Klinische Seelsorgeausbildung“ (1972), „Seelsorgeausbildung. Theorien, Methoden, Modelle“ (1976), „Medizinische Ethik in der evangelischen Theologie der Ökumene“ (1979), „The Risks of Freedom“ (mit Alastair V. Campbell und G. Keith Parker, 1979), „Kranke Kinder zwischen Familie und Klinik“ (1980) u. a.
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann VIII 1720).
Archivkasten in der „Bibliothek der Generationen“ im HMF. Nachlass, darunter eine Sammlung von gedruckten Barockpredigten (in Fotokopie und auf Rollfilm), im Zentralarchiv der EKHN in Darmstadt.
.