Kaufmännische Lehre (1915-17). Kriegsdienst (1917-19). Kurze Ausbildung in einer Jenaer Buchhandlung. Seit 1919 Studium an den Handelshochschulen in München und Ffm. Mitgliedschaft im Wandervogel und Tätigkeit als „fahrender Buchhändler mit Rucksack und Geige” für die Deutsche Wanderbuchhandlung. 1920 gründete Sch. aus den Mitteln der Erbschaft seiner Großmutter die „Jugendbücherstube” in der Biebergasse 13/Ecke Rathenauplatz in Ffm., der er 1923 ein Antiquariat anschloss. Er spezialisierte sich auf alte Kinderbücher und war bald als hervorragender Kenner auf diesem Fachgebiet geschätzt. Unter verändertem Firmennamen „Bücherstube Walter Schatzki, Jugendbücherstube” erweiterte Sch. dann das Geschäft zur allgemeinen Buchhandlung für Literatur und Geisteswissenschaften und verlegte es 1927 in einen größeren Ladenraum in der Börsenstraße/Ecke Börsenplatz. 1932 Verkauf seiner ersten Kinderbüchersammlung (Sch.-Sammlung) an die New York Public Library. Am 1.4.1933, beim ersten nationalsozialistischen Boykott gegen jüdische Geschäfte, wurde Sch. von pöbelnden Studenten aus seiner Buchhandlung vertrieben. Unter verstärktem nationalsozialistischem Druck musste er die Firma 1936 abgeben; sie wurde von seinen Mitarbeitern Richard Schumann und zunächst Gerhard Dross, dann seit 1939
Heinrich Cobet übernommen und als „Ffter Bücherstube Schumann &
Cobet GmbH“ in seinem Sinne weitergeführt. Im Dezember 1937 in die USA emigriert, gründete und leitete Sch. in New York das berühmt gewordene Antiquariat „Walter Schatzki, Old and Rare Books, Prints and Autographs” unter Spezialisierung auf Musikautographen, Grafiken und Kinderbücher (1938-76).
Mitglied von Buchhändlervereinigungen sowie des Rotary Clubs (1929-34) in Ffm. Gründer (1949) und Präsident (1962-64) der „Antiquarian Booksellers Association of America”.
Verfasser von Spezialkatalogen und zahlreichen Artikeln in Fachzeitschriften.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 263,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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