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Schuch, Franz

Schuch (auch: Schuh), Franz(iskus). Theaterprinzipal und Schauspieler. * 1716 Wien [nach anderen Angaben: Olmütz], † 1763 oder 1764 Frankfurt/Oder.
Die Theatertruppe der „Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Hofkomödianten” unter der Leitung von Sch. trat zu Ostern 1748 erstmals in Ffm. auf. Sie brachte hier zwar auch schon Tragödien von Gottsched und französische Klassiker, u. a. von Voltaire, aber hauptsächlich noch beim Publikum beliebte Stegreifkomödien und Hanswurstiaden. Sch., im Alltag ein ernster Mensch, verkörperte darin mit außerordentlichem komischem Talent den Hanswurst; der von Lessing bewunderte Schauspieler wurde als der beste Harlekinspieler seiner Zeit und der letzte Repräsentant der Wiener Volkskomödie gerühmt. Das Publikum fing schon zu lachen an, wenn er als Hanswurst nur die Bühne betrat. In Ffm. hatte er so großen Erfolg, dass er bereits nach seiner ersten Vorstellung um eine Verlängerung der Spielzeit nachsuchte. Wenn auch die Ffter Geistlichkeit gegen Sch.s Komödien intervenierte, so war doch der Rat Sch. und dessen Schauspielern wohlgesonnen, und es kam an Ostern 1750 zu einem weiteren Gastspiel der sehr begehrten Theatertruppe. Neben den wiederum vielbelachten Komödien führte Sch. diesmal Werke des gehobenen Unterhaltungstheaters, darunter „Der Geizige” von Molière, allegorische Festspiele mit Anspielungen auf die Ffter Verhältnisse sowie von Kindern dargestellte pantomimische Ballette auf und fand damit erneut starken Beifall. Eine vom Rat angebotene Spielerlaubnis für den Herbst 1750 konnte der Theaterdirektor jedoch wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht wahrnehmen. Erst zur Ostermesse 1751 kam Sch.s Truppe wieder nach Ffm. Durch den erneuten, auch bei einem weiteren Ffter Gastspiel 1752 bestätigten Publikumserfolg ermutigt, wollte Sch. die Stadt Ffm. zum „Ein- und Ausgangspunkt” seiner künftigen Theaterreisen machen und schlug zu diesem Zweck den städtischen Behörden den Bau eines ständigen Theaters vor. Mit dieser ersten Anregung zur Errichtung eines festen Theaterbaus in Ffm. hat Sch. 1751 das Interesse des Rats und der Ffter Bürger an einem solchen Projekt geweckt.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 342f., verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Johannes Klopfleisch-Klaudius in: ADB 54 (1908), S. 234-238. | Kosch, Wilhelm: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Fortgef. v. Ingrid Bigler-Marschall. 7 Bde. Klagenfurt, ab 4 (1998) Bern/München, ab 5 (2004) Zürich, ab 7 (2012) Berlin 1953-2012. Bisher 6 Nachtragsbände (bis Sr). Berlin 2013-18.Kosch: Theater 3 (1992), S. 2103.
Literatur:
                        
Mohr, Albert Richard: Ffter Theater von der Wandertruppe zum Komödienhaus. Ein Beitrag zur Theatergeschichte des 18. Jahrhunderts. Ffm. 1967.Mohr: Ffter Theater 1967, S. 31-36, 43, 124. | Pies, Eike: Prinzipale. Zur Genealogie des deutschsprachigen Berufstheaters vom 17. bis 19. Jahrhundert. Ratingen/Kastellaun/Düsseldorf 1973.Pies: Prinzipale 1973, S. 337-342.

GND: 138219397 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Schuch, Franz. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1146

Stand des Artikels: 11.9.1995