Sohn des lutherischen Stadtpfarrers Konrad Sch. (1624-1680).
Schüler des Ffter Gymnasiums (1671-80). Auf
Speners Anraten anschließend Studium der Theologie in Wittenberg. 1684 Weiterbildung in den orientalischen Sprachen, insbesondere im Hebräischen, bei dem jüdischen Gelehrten Esra Edzardi in Hamburg. Seit 1689 wieder in Ffm., wo er mehrfach, u. a. anlässlich der Wahl von Joseph I., predigte. Seit 1691 „Praeceptor primarius”, dann seit 1695 Konrektor, schließlich seit 1717 Rektor am Ffter Gymnasium.
Neben Arbeiten zur klassischen Philologie („Specimen compendii philologici”, 1704, 2. Aufl. 1711), Pädagogik („Monita Paterna”, geschrieben 1704, im Druck lat. 1719, dt. 1720) und Tonkunst („De cantatricibus templi”) befasste sich Sch. vor allem mit dem Judentum, dessen Geschichte und Sprache. Wahrscheinlich stand er in engem Kontakt zu den Ffter Juden, was sein Vorwort zu der Psalmenausgabe des Ffter Rabbiners Grünhut mit dem Kommentar von David Kimchi (1712) belegen kann. Unter Sch.s verschiedenen veröffentlichten Schriften über das Judentum, u. a. „Compendium historiae judaicae” (1700), „Judaeus Christicida” (1703), „Jüdisches Franckfurter und Prager Freuden-Fest, wegen der höchst-glücklichen Geburth des Kayserlichen Erb-Printzens (Leopold), vorstellend mit was Solennitäten die Franckfurter Juden selbiges celebrirt” (1716) und „Neue Franckfurter jüdische Kleider-Ordnung (...)” (1716), ist seine Hauptarbeit das unkritische und daher nicht vorurteilsfreie Sammelwerk „Jüdische Merckwürdigkeiten” (4 Teile, 1714/17; darin eine „Franckfurter Juden-Chronick”), das – bei allen Vorbehalten – aufgrund der Stofffülle eine wichtige kulturgeschichtliche Quelle für das Leben der Juden, insbesondere in Ffm., darstellt.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 343,
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