Schüler der Selektenschule in Ffm. Ausbildung zum Volksschullehrer an der Präparandenanstalt in Fritzlar und dem Lehrerseminar in Fulda. Landschullehrer in den Kreisen Hünfeld, Fulda und Gersfeld. Universitätsstudium der Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Kunstgeschichte in Berlin, Würzburg, Genf und Ffm. Von 1907 bis 1919 Lehrer an der Comeniusschule in Ffm. Von 1919 bis zu seiner Pensionierung 1945 Schulaufsichtsbeamter, zuletzt als Magistratsoberschulrat, im Ffter Stadtschulamt. Sch., der sich bereits als führendes Mitglied des Ffter Lehrervereins und der 1906 von ihm mitbegründeten Vereinigung für Kinderkunde reformpädagogisch engagiert hatte, setzte in den Jahren der Weimarer Republik die Ffter Schulreform mit durch und machte sich damit über die Stadt hinaus einen Namen. Zuständig für das Volksschulwesen, richtete er ab 1921 die Schwarzburg- und die Röderbergschule als erste Ffter Reformschulen mit Gesamtunterricht ein, wobei die Schwarzburgschule nach dem freien, geistigen Arbeitsschulprinzip nach Gaudig, die Röderbergschule mit Koedukationsklassen nach dem manuellen Arbeitsschulprinzip nach Kerschensteiner geführt wurde. Sch. war wesentlich beteiligt an der Erarbeitung des „Bildungsplans für die Unter- und Oberstufe der Volksschule auf gesamtunterrichtlicher Grundlage”, der seit 1924 den herkömmlichen Lehrplan ersetzen sollte. 1930/31 schlossen sich insgesamt zehn Ffter Schulen dem an der Röderbergschule erprobten System an. Zu Sch.s pädagogischem Konzept gehörte auch die experimentelle Begabtenforschung, die er selbst wesentlich weiterentwickelte (vgl. etwa seine Schriften „Psychologischer Beobachtungsbogen nebst Anleitungsheft”, 1920, und „Intelligenzprüfungen in der Volksschule”, 1926). Als geistiger Träger der Ffter Katechetischen Arbeitsvereinigung setzte sich Sch. besonders für die Anwendung der Arbeitsschulmethode im katholischen Religionsunterricht ein (vgl. seine Schrift „Arbeitsschulmethode und katholischer Religionsunterricht”, 1922) und wurde zum Wegbereiter der Religionspsychologie. In weiteren pädagogischen und psychologischen Schriften jener Jahre („Handreichungen für den gegenwartsbetonten Unterricht” u. a.) erläuterte Sch. seine reformpädagogischen Ziele. In der NS-Zeit gab Sch. seine schulreformerischen Ziele auf und behielt seine Stellung im Schulamt; er legte eine Denkschrift „Zur Neugestaltung der Volksschule” (1936) und einen „Bildungsplan für die Oberstufe der Volksschule” (1937) vor.
Mitarbeiter am Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik.
Weitere pädagogische und psychologische Fachveröffentlichungen, u. a. „Schulkinder in Not” und „Menschenkenntnis und Menschenbehandlung”, sowie stadtgeschichtliche Schriften, u. a. „Heimatkundliche Streifzüge durch Ffm.” (1941), „Der Dom zu Ffm.” (1951), „Fft.s Türme und Tore” (mit Zeichnungen von
Heinz Schopp, 1951) und „Höchst, Stadt der Farben” (1953, 3. Aufl. 1972).
Mitherausgeber der „Neuen Deutschen Schule” (1927-43).
1952 päpstliches Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice”. 1953 Bundesverdienstkreuz am Bande. 1962 Ehrenplakette der Stadt Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 344,
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