Aus einer alteingesessenen Ffter jüdischen Familie, als deren Stammvater der 1555 erstmals erwähnte Liebmann zum Schwarzen Schild († 1594) gilt.
Als Sohn von Benedikt Hayum Sch. (1760-1834) in der Ffter Judengasse geboren. Besuch des Ffter Gymnasiums. Studium der Medizin in Heidelberg und Würzburg. 1824/25 Promotion in Heidelberg. 1825 Niederlassung als praktischer Arzt und insbesondere Gynäkologe in Ffm., wobei er noch bis 1848 als „Judenarzt” gesondert registriert wurde. Auf seine Bewerbung (1831) hin wurde Sch. als unbesoldeter Arzt am jüdischen Spital beschäftigt mit der Zusage, dort die zweite Arztstelle bei deren Freiwerden zu erhalten; im Folgejahr wurde er jedoch bei der nun fälligen Stellenbesetzung nicht berücksichtigt. Sch., der bereits 1859 auf die Notwendigkeit für die Errichtung eines neuen israelitischen Krankenhauses hingewiesen hat, gehörte dann der Expertenkommission für den Bau des neuen Spitals an. Seit der Eröffnung des neuen Krankenhauses, des „Königswarter-Spitals” (1874), war er dort als Spitalarzt tätig.
Sch. engagierte sich auch in der Stadtpolitik, so als Mitglied der Konstituante (1848/49) und als Ersatzmann in der Gesetzgebenden Versammlung (1862 und 1865/66).
Mitglied des Schulrats am Philanthropin (1840-46). Seit 1829 Freimaurer in der Loge zur aufgehenden Morgenröthe, deren Meister vom Stuhl er mehrfach (1846-49 und 1858-61) war.
Fachveröffentlichungen, vornehmlich zur Gynäkologie, und philosophische Vorträge. Verfasser von Gedichtbänden (u. a. „König Rübezahl und seine Gnomen”, 1842, „Frühlingslieder eines Ärgerlichen”, 1851, und „Poetische Tischreden für Ärzte und deren Freunde”, 1859, sowie ein Band mit Kriegsgedichten, 1870) und einer an seinem 70. Geburtstag begonnenen Übersetzung der „Odyssee” in „modernen Stanzen” (1876).
Anlässlich seines 50. Doktorjubiläums 1875 wurde Sch., inzwischen einer der beliebtesten und gesuchtesten Ffter Ärzte, mit der Ernennung zum Geheimen Sanitätsrat geehrt.
Porträt (von
Valentin Schertle). Porträt (Kopie eines Ölgemäldes von Bernhard Schlösser aus dem Jahr 1835; von unbekannter Hand, 1907) im Besitz der Dr. Senckenbergischen Stiftung.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 361f.,
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