Enkel von
Leopold Sonnemann.
Schulzeit am Ernestinum in Gotha. Studium der Philosophie, Kunst- und Literaturgeschichte in Berlin, Freiburg und Erlangen. 1905 Promotion. Der künstlerisch wie politisch ambitionierte S. trat 1906 in den von seinem
Großvater begründeten Verlag der Societätsdruckerei in Ffm. ein und arbeitete zunächst im Feuilleton der FZ. Nach
Sonnemanns Tod wurde S. 1910 gemeinsam mit seinem Bruder Kurt S. (1881-1957) als Prokurist in die Geschäftsleitung des Verlags aufgenommen. Während sich sein Bruder ausschließlich um die kaufmännische Seite des Unternehmens kümmerte, fungierte S. ab 1914 als Vorsitzender der Redaktionskonferenz der FZ. Außerdem widmete er sich dem Aufbau des Buchverlags der Societätsdruckerei, dessen Mitverleger und Geschäftsführer er seit 1916 war. Mit zahlreichen Glossen, Essays und Betrachtungen prägte S. das geistige Erscheinungsbild der FZ während der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre mit. Mit seiner pro-zionistischen Haltung stand er allerdings im Widerspruch zu der übrigen FZ-Redaktion. In erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, wurden FZ und Societätsdruckerei mit Hilfe von
Carl Bosch, dem Vorstandsvorsitzenden der IG Farben, ab 1929 wirtschaftlich saniert. S. trat in dieser Zeit als Mitinhaber und Geschäftsführer aus der Societätsdruckerei aus, blieb aber weiterhin Vorsitzender der Redaktionskonferenz. Im Mai 1934 musste S. als getaufter Jude zwangsweise aus der Redaktionskonferenz ausscheiden. Im Hinblick auf die weitere politische Entwicklung glaubte er, mit seinem Rückzug das Weiterbestehen der FZ im Nationalsozialismus zu ermöglichen; tatsächlich wurde die FZ erst am 31.8.1943 eingestellt. Ende 1934 verließ S. Deutschland und ging über Paris nach Tel Aviv, wo er 1936 Geschäftsführer des von ihm mitbegründeten Palestine Philharmonic Orchestra wurde. Über London kam er 1939 nach Washington und gab dort Musikunterricht. S. wurde aus ungeklärten, wohl aber nicht politischen Gründen ermordet. Die FZ widmete ihm einen verschlüsselten Nachruf unter dem Titel „Abschied”.
1931 verfasste S. eine Biographie über die Jugendjahre seines Großvaters
Leopold Sonnemann.
Befreundet mit dem Maler
Max Beckmann, der ihn in zwei Lithografien 1922 und 1927 porträtierte.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 389f.,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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