Verheiratet mit der Organistin Renate Z., geb. Marx (* 1936), die u. a. eine Professur für Orgelspiel an der Ffter Musikhochschule (seit 1977) innehatte.
Z. wuchs am Bodensee auf und erhielt seinen ersten Kompositionsunterricht von 1946 bis 1948 bei Julius Weismann (1879-1950) in Überlingen. Nach dem Abitur studierte er von 1950 bis 1954 Komposition bei Wolfgang Fortner (1907-1987) und Musiktheorie am Evangelischen Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg. Nach dem Kompositionslehrer-Examen an der Musikhochschule in Freiburg wurde er 1954 Fortners Nachfolger als Dozent für Tonsatz am Evangelischen Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg. Er unterhielt dort enge Kontakte zu dem Musikwissenschaftler Thrasybulos Georgiades (1907-1977), dessen Rhythmus- und Sprachstudien ihn maßgeblich beeinflussten. Von 1963 bis 1976 leitete er die Berliner Kirchenmusikschule im Johannesstift. Als Nachfolger von
Kurt Hessenberg übernahm Z. 1975 die ordentliche Professor für Komposition an der Musikhochschule in Ffm., an der er bis zum Ruhestand 1996 unterrichtete.
Z. wurde international bekannt für seine Kirchenmusik und seine A-cappella-Chorwerke. Er hielt an einer (allenfalls erweiterten) Tonalität fest und ließ darin Jazz- und Gospel-Elemente einfließen. Er selbst sah sich als Schöpfer eines neuen Motettenstils und beschrieb seine Arbeit folgendermaßen: „Mein Komponieren kreiste von Anfang an um Sprache, Sprachmelodie und zeitgemäße Sprachstilisierung. Es ist kein Zufall, daß Chormusik unter meinen kompositorischen Arbeiten so breiten Raum einnimmt; es ist freilich selten Chormusik ohne Instrumente.“ Bei dieser Sprachstilisierung seien der Klassische Jazz und dessen vokale Wurzel, die African-American Spirituals, seine Hauptanregung gewesen. [Zit. nach Schaefer: Komponisten 1 (1979), S. 79.]
Z. hat ein äußerst umfangreiches kompositorisches Werk geschaffen, das vor allem der Kirchenmusik gewidmet war. Als sein Hauptwerk gilt die „Missa profana“ (1962-77, UA: Minneapolis, 1981). Weitere bekannte Kompositionen von Z. sind etwa: „Psalmkonzert“ (1956-57, UA: Heidelberg, 1957), „The Bible of Spirituals“ (2 Teile, 1984-87, Gesamt-UA: Pforzheim, 1994), „Symphonia sacra“ („Symphonie des Lichtes“, 1992-95, UA: Leipzig, 1997) und „Te Deum“ (1990-98, UA: Berlin, 2000). Ffter Uraufführungen waren die Motette „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31) für zwei Chöre, Orgel und Kontrabass (2000, UA: Ffm. anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentags, 2001) und „Fünf Blues-Fantasien“ für Klavier (1954-2002, UA: Ffm. in der Reihe „ARTES“ der Musikhochschule durch Eike Wernhardt, 2004). Das letzte große Werk von Z., die „Don-Giovanni-Variationen. Sieben Orchesterstücke nach
Mozarts Dramma Giocoso“ (2006-17), wurde am 30.1.2020 vom Collegium Musicum unter der Leitung von Jan Schumacher (* 1980) an der Ffter Universität uraufgeführt.
Schriften: „Über Musik und Musiker. Streifzüge durch die Musikgeschichte“ (2015) sowie zahlreiche musikästhetische und musiktheoretische Aufsätze, erschienen in den Auswahlsammlungen „Komposition und Kontemplation“ (hg. v. Friedhelm Brusniak, 2000) und „Komposition und Reflexion“ (hg. v. Friedhelm Brusniak, 2005).
1962 und 1965 Kompositionspreis (Förderungspreis für junge Komponisten ernster Musik) der Stadt Stuttgart. 1965/66 Stipendium für Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. 1966 Berliner Kunstpreis (Junge Generation) für Musik. 1967 Ehrendoktor (Dr. of Music h. c.) der Wittenberg University in Springfield/Ohio (USA). 1982 J. S. Bach-Preis der Internationalen Bachakademie Stuttgart. 2001 „Wittenberg Award“ vom „Luther Institute“ in Washington. 2009 Ehrendoktor der Universität Leipzig. 2012 Bundesverdienstkreuz am Bande.
Nachlass in der Musik- und Theaterabteilung der UB Ffm.
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