Die Frau des Zürcher Stadtschreibers Bernhard S. (1821-1884) begann ihre schriftstellerische Arbeit erst im vorgerückten Alter. Größte internationale Verbreitung fand ihre zu Weihnachten 1879 (mit der Jahresangabe 1880) erschienene Jugenderzählung „Heidi’s Lehr- und Wanderjahre” (in etwa 50 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt). Breiten Raum nimmt in diesem Werk die Schilderung von Heidis Erlebnissen in der Großstadt Ffm. ein. Das ungezwungene Mädchen aus den Schweizer Bergen soll der gelähmten Ffter Bürgerstochter Clara Sesemann als Spielgefährtin den Alltag verschönern. Der Schauplatz Ffm. war von S. bewusst gewählt. Ffm. galt zu dieser Zeit als
die deutsche Bürgerstadt, auch im Hinblick auf die durch den Schweizer
Pestalozzi geprägte Kinder- und Jugenderziehung. Wenn S. sich auch gewisse Ffter Familien (u. a. Schönemann und
Gontard) zum Vorbild nahm, fiel ihre Beschreibung des Ffter Bürgertums und der Ffter Lokalitäten doch eher exemplarisch als ortstypisch aus.
Johanna-S.-Weg auf dem Riedberg.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 412f.,
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).