Baur (seit der Erhebung in den erblichen Adelsstand 1616 mit dem Namenszusatz: von Eysseneck), Johann Martin. Kaiserlicher Rat. Zeugherr. Stadtpolitiker. * 14.7.1577 Ffm., † 4.8.1634 Ffm.
Sohn des aus Wien nach Ffm. gekommenen Buchdruckers, Almosenkastenausreiters und Schreibers des Weißfrauenklosters Martin B. (1535-1598) und dessen dritter Ehefrau Elisabeth, geb. Wolff von Rosenbach, verw. Scheid († 1611). Verheiratet in erster Ehe (seit 1597) mit Catharina (Elisabeth) B., geb. Heckbecher, verw. Braun (1575-1616), in zweiter Ehe (seit 1616) mit Catharina B. (von Eysseneck), geb. Fleischbein, verw. Fischer (1590-1666). Durch die erste Heirat Mitglied der Ganerbschaft Frauenstein.
In jungen Jahren Kastenausreiter. Seit 1598 Ffter Bürger. Seit 1599 Verwalter des Weißfrauenklosters. Der
Fettmilch-Aufstand (1612-16) bestimmte B.s weiteren Lebensweg. Seit 1612 Ratsmitglied als eines der 18 gemäß dem Bürgervertrag vom 21.12.1612 zusätzlich aus der Bürgerschaft gewählten Ratsmitglieder. Wenig später Zeugherr (oberster Militärbeamter). Persönlich beteiligt an der Festnahme von
Vinzenz Fettmilch am 27./28.11.1614. 1615 Jüngerer Bürgermeister. Seit 17.1.1616 Schultheiß. B. erwies sich im
Fettmilch-Aufstand als besonnen, doch entschieden, in der schwierigen Zeit des beginnenden Dreißigjährigen Kriegs als klug vermittelnd und diplomatisch gewandt.
Am 1.10.1616 wurde B. mit seinen Brüdern Christian (1576-1627; Fürstlich Bambergischer und Würzburgischer Rat) und Johann
Jacob (1581-1621; kaiserlicher Obrist) durch Kaiser Matthias in den erblichen Adelsstand (mit dem Namenszusatz „von Eysseneck“ nach der Großmutter) erhoben. 1622 ehrenhalber Mitglied der Ganerbschaft Alten-Limpurg.
Eysseneckstraße im Nordend.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 46f.,
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