Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Bechhold, Heinrich

Bechhold, Jacob Heinrich. Prof. Dr. phil. Physiko- und Kolloidchemiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 13.11.1866 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 18.2.1937 Ffm.
Sohn von Hirsch B. und dessen Ehefrau Fanny, geb. Haymann. Verheiratet (seit 1896) mit Johanna Maria B., geb. Neubürger (1868-1949).
Begründete 1897 die populärwissenschaftliche Wochenzeitschrift „Übersicht über die Fortschritte und Bewegungen auf dem Gesamtgebiet der Wissenschaften, Technik, Literatur und Kunst“, die spätere „Umschau in Wissenschaft und Technik“. Die Zeitschrift erschien zunächst im Verlag H. Bechhold, der sich seit 1853 im Besitz von B.s Vater, dem Ffter Buchhändler Hirsch B. (1829-1909), befunden hatte und an B. übergegangen war. B. gab die „Umschau“ heraus (auch nachdem sein Verlag 1922 Brönner’s Druckerei angegliedert worden war) und verfasste zahlreiche Beiträge für die Zeitschrift.
Von 1905 bis 1917 Mitarbeiter von Paul Ehrlich am Institut für experimentelle Therapie in Ffm., wo B. sich hauptsächlich mit der Erforschung kolloidkundlicher Grundlagen der Medizin beschäftigte. Schon 1911 erschien sein grundlegendes Lehrbuch „Die Kolloide in Biologie und Chemie“. Seit 1917 Direktor des von seinem Schwiegervater Theodor Neubürger gestifteten Instituts für Kolloidforschung, das nach B.s Vorstellungen entworfen wurde. Pionierleistungen auf dem Gebiet der Kolloidchemie und der Virusforschung. Entwickelte die Methode der Ultrafiltration. B. lehrte an der Ffter Universität, bis ihm 1935 die Lehrbefugnis entzogen wurde, weil er Jude war. Obwohl er bis zu seinem Tod Vorsteher des Instituts für Kolloidforschung war, wurden seine Leistungen während der NS-Zeit ignoriert. B. soll sich, auch aufgrund der Diffamierung durch die Nationalsozialisten, das Leben genommen haben.
Seit 2013 Stolperstein für B. vor dem Haus Niederräder Landstraße 26-28 (heute: 46-48) in Niederrad.
Das Institut für Kolloidforschung, das einzige dieser Art in Deutschland, existierte bis mindestens 1969 und hatte große Erfolge auf dem Gebiet der Hautumwelt- und der Silikoseforschung zu verzeichnen.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 47f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
    [de] => Array
        (
            [0] => Array
                (
                    [value] => literfasst
                )

        )

)

Lexika: Bergmann, E. (Hg.): Ffter Gelehrten-Handbuch. Ffm. [1930].Bergmann: Ffter Gelehrten-Hdb. 1930, S. 16. | Bibliographie zur Geschichte der Ffter Juden 1781-1945. Hg. v. der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Ffter Juden. Bearb. v. Hans-Otto Schembs mit Verwendung der Vorarbeiten von Ernst Loewy u. Rosel Andernacht. Ffm. 1978.Bibliogr. z. Gesch. d. Ffter Juden, S. 382. | Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 218. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Rolf Jäger in: NDB 1 (1953), S. 691f.
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 43f. | Heuer, Renate/Wolf, Siegbert (Hg.): Die Juden der Ffter Universität. Mit einem Vorw. v. Notker Hammerstein. Unter Mitarbeit von Holger Kiehnel u. Barbara Seib. Ffm./New York 1997. (Campus Judaica 6).Heuer/Wolf (Hg.): Juden d. Ffter Univ. 1997, S. 29-31.
Quellen: ISG, Kirchen- bzw. Standesbücher: Heiratsbücher, Ffm., 1533-1848 bzw. 1849-1939.Eintrag der Heirat mit Johanna Maria Neubürger, 8.3.1896: ISG, Kirchen- bzw. Standesbücher: Heiratsbuch, Bestand STA 11/227: Standesamt Ffm. I, Heiratsurkunde 1896/I/340 (Bd. 1, Bl. 341). | ISG, Bestand Materialsammlungen, 14. Jh.-1994.Materialsammlung Ute Daub. ISG, Materialsammlungen, S6b/131, Nr. 1. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/3.335.
Internet: Stolpersteine in Ffm., Internetdokumentation der Initiative Stolpersteine in Ffm. e. V., Ffm. https://www.stolpersteine-frankfurt.de/media/pages/dokumentation/2904c60fc1-1629284203/doku2013_web.pdf
Hinweis: Initiative Stolpersteine Ffm., 11. Dokumentation 2013, S. 54.
Stolpersteine in Ffm., 19.1.2022.


GND: 116099828 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Bechhold, Heinrich. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1452

Stand des Artikels: 2.9.1986